Nach Nvidia beschert KI jetzt auch AMD Rekordzahlen

AMD schlieĂźt das Jahr 2024 mit Rekordumsatz ab. Erstmals konkret wird Firmenchefin Lisa Su beim Anteil der KI-Beschleuniger.

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Renderbild von AMD-Beschleunigern

AMDs MI300-Serie fĂĽr Server als Modul und Kombiprozessor fĂĽr Sockel.

(Bild: AMD)

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Zum ersten Mal in der Firmengeschichte setzt AMD in einem Quartal mehr als sieben Milliarden US-Dollar um: Knapp 7,7 Milliarden Dollar sind es Ende 2024 geworden, zwölf Prozent mehr als im bisherigen Rekordquartal direkt davor und 24 Prozent mehr als im vierten Quartal 2023. Damit schlägt AMD auch sein bisheriges Rekordjahr 2022: 25,8 Milliarden Dollar hat die Firma 2024 umgesetzt, gut neun Prozent mehr als 2022 und 14 Prozent mehr als 2023.

Die Schere zu Intel schließt sich weiter – dessen Umsatz war 2024 nur noch gut doppelt so hoch wie AMDs. Dabei ist AMD finanziell deutlich besser aufgestellt: Während Intel 2024 in einen Jahresbetriebsverlust von 11,7 Milliarden Dollar geschlittert ist, kann AMD seinen Jahresbetriebsgewinn um 374 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar steigern. Für das vierte Quartal alleine weist AMD einen Zuwachs von 155 Prozent auf 871 Millionen Dollar Betriebsgewinn aus, während Intel einen Absturz von 84 Prozent auf 412 Millionen Dollar hinnehmen musste.

Seinen Cashflow vervielfacht AMD im vierten Quartal um 214 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr ist es immerhin noch ein Zuwachs von 82 Prozent auf drei Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ist verglichen mit dem Vorjahresquartal (-28% auf 482 Millionen Dollar) niedriger, weil AMD zuletzt viel mehr Steuern zahlen musste. Gab es vorher noch Gutschriften – fürs vierte Quartal 2023 stolze 297 Millionen –, zahlt die Firma ein Jahr später 419 Millionen Dollar Steuern auf den Quartalsumsatz. Außerdem investiert AMD mehr Geld in Forschung und Entwicklung (Q4/2024: 1,7 Milliarden, gesamt 2024: 6,5 Milliarden), und gibt für Marketing, Allgemeines und Verwaltung mehr aus (Q4/2024: 792 Millionen, gesamt 2024: 2,8 Milliarden). Für das Gesamtjahr 2024 kann AMD aber einen um 92 Prozent gestiegenen Nettogewinn von 1,6 Milliarden Dollar ausweisen.

Den größten Erfolg feiert AMDs Data-Center-Sparte: Ihr Jahresumsatz steigt um 94 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar. Noch imposanter ist der beinahe verdreifachte Betriebsgewinn von 3,5 Milliarden Dollar. Sowohl Epyc-Prozessoren als auch Instinct-Beschleuniger haben sich besser verkauft.

Erstmals nennt Firmenchefin Lisa Su konkrete Zahlen zu den Instinct-Karten: Sie bringen einen Jahrsumsatz von mehr als fünf Milliarden Dollar ein – damit nähern sie sich einem Data-Center-Umsatzanteil von 50 Prozent. Aktuell bietet AMD die Instinct MI300X und MI300A mit KI-Fokus an. Zu den größten Abnehmern gehört Meta.

Prächtig geht es zudem der Client-Sparte, unter der AMD alle Ryzen-Prozessoren für Desktop-PCs und Notebooks führt. Sie wächst um 52 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Nach einem kleinen Betriebsverlust 2023 schreibt sie 2024 zudem wieder ein gesundes Plus von 897 Millionen Dollar.

AMDs Umsätze nach Sparten aufgeschlüsselt (2 Bilder)

Viertes Quartal 2024

(Bild:

AMD

)

Dagegen rauschen die beiden Sparten Gaming und Embedded herunter. Erstere Abteilung umfasst hauptsächlich Radeon-Grafikkarten und Konsolenchips für die Playstation 5 (Pro) und Xbox Series X/S. Aufgrund des späten Produktzyklus verkauft AMD insbesondere weniger Kombiprozessoren für die Konsolen. Die gesamte Gruppe meldet 2,6 Milliarden Dollar Jahresumsatz, 58 Prozent weniger als 2023. Der Betriebsgewinn fällt dabei um 70 Prozent auf 290 Millionen Dollar.

Zu Embedded zählt AMD hauptsächlich die Produkte der übernommenen Firma Xilinx. Ihr Jahresumsatz sinkt um ein Drittel auf 3,6 Milliarden Dollar, der operative Gewinn um 46 Prozent auf 1,4 Milliarden. Embedded bleibt weiterhin der Bereich mit der höchsten Marge. Alle Sparten zusammengerechnet, erreicht die Firma eine Nettojahresmarge von 49 Prozent (+3 Prozentpunkte).

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Im jetzt laufenden ersten Quartal erwartet AMD 7,1 Millionen Dollar Umsatz (+/- 300 Millionen). Im Mittel entspräche das einem Wachstum von 30 Prozent gegenüber Anfang 2024. Der Börse reichen die Zahlen derweil nicht – die Aktie hat im nachbörslichen Handel bis Redaktionsschluss mehr als acht Prozent nachgegeben.

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