Neue iOS-App: Tapestry soll Nutzern eine Timeline fĂĽr alles bieten
Die Macher von Twitterrific haben eine neue iOS-App veröffentlicht. Tapestry gesellt sich zu den Timeline-Apps, die Neuigkeiten aus diversen Quellen beziehen.
(Bild: Iconfactory)
Für die einen ist es die Fortschreibung des klassischen RSS-Readers, andere sehen darin eine Art "Ersatzdroge" für die immer fragmentiertere Social-Media-Landschaft: Mit der iOS-App Tapestry gesellt sich jetzt ein weiterer Mitspieler zur neuen Gattung der so genannten Timeline-Apps. Die Aggregator-App ermöglicht es Anwendern, Neuigkeiten aus verschiedenen Quellen im Web – darunter RSS-Feeds, Podcasts, YouTube, Bluesky und Mastodon — zentral an einer Stelle im Überblick zu behalten.
Entwickelt wurde Tapestry von The Iconfactory. Das Unternehmen für Design und App-Entwicklung ist seit über 25 Jahren am Markt und erlangte vor allem durch den im Jahr 2007 veröffentlichten Twitter-Client Twitterific Bekanntheit. Erst mit dem Verkauf Twitters und den Veränderungen an den Schnittstellen (API) des sozialen Netzwerks kam die Geschichte von Twitterific zu einem Ende und die App wurde eingestellt.
Nicht die erste Timeline-App
Entsprechend hoch ist aktuell die Aufmerksamkeit, die Tapestry in den Tech-Medien zuteilwird. Anders als im Jahr 2007 gehört Tapestry nicht zu den ersten Apps, die das Konzept einer zentralen Timeline für das Lesen von Neuigkeiten im Internet umsetzt. Bei den Funktionen sind große Parallelen zur Schweizer App Reeder erkennbar, die sich vom reinen RSS-Client auch zur Timeline-App mauserte, die das Einspeisen aus diversen neuen Quellen ermöglicht. Tapestry unterscheidet sich allerdings in einigen Details von Reeder und augenfällig ist vor allem das markante, bunte Design.
Die Entwickler werben auch damit, dass ihre App keine algorithmische Timeline anzeigt, so wie das in vielen sozialen Netzwerken Standard ist. Alle Einträge werden in chonologischer Reihenfolge angezeigt. Mit Filtern kann Einfluss auf einzelne Inhalte genommen werden, die dann entweder komprimiert oder gar nicht dargestellt werden. Zudem finde die gesamte Verarbeitung auf dem Gerät des Nutzers statt. Dank so genannter Connectors soll die App auch ohne Zutun der Entwickler offen für Erweiterungen um neue Datenquellen sein.
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Nur zum Lesen geeignet
Was Tapestry nicht bietet, ist die Möglichkeit, direkt unter angezeigten Beiträgen aus sozialen Netzwerken oder YouTube-Videos zu interagieren. Wer kommentieren oder liken möchte, muss dann doch auf die Seiten der jeweiligen Quelle. Der Mehrwert soll daraus bestehen, dass Nutzer sich das manuelle Aufrufen diverser Apps und Webseiten ersparen und damit Dinge, die sie interessieren, nicht so leicht übersehen.
In einer Basisversion mit Anzeigen ist Tapestry kostenlos nutzbar. Wer die Werbung ausblenden und zusätzliche Funktionen erhalten möchte, kann die App entweder abonnieren oder zum Einmalpreis von knapp 90 Euro kaufen. Das Abo ist ab 1,99 Euro pro Monat erhältlich.
(mki)