KI-Update Deep-Dive: Wie die SPRIN-D zukunftsweisende KI-Projekte fördert

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen fördert bahnbrechende Projekte – ein Interview mit Challenge Officer Jano Costard.

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Inhaltsverzeichnis

Sprunginnovationen sind bahnbrechende Neuerungen, die unser Leben grundlegend verbessern können. Doch oft ist am Anfang noch unklar, ob sie funktionieren werden. Um solche Projekte mit hohem technologischem Risiko zu finanzieren, wurde die Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIN-D) ins Leben gerufen. Jano Costard, Challenge Officer bei der SPRIN-D, erklärt im Podcast, wie die Agentur zukunftsweisende Ideen fördert und welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) dabei spielt.

Obwohl KI viele Prozesse in der Forschung und Entwicklung beschleunigt, bleiben Herausforderungen bestehen, insbesondere in der praktischen Umsetzung, gibt Costard zu Bedenken. Dazu gehören physische Prozesse im Labor und die langen Zeiträume für klinische Studien. SPRIN-D arbeitet daran, diese Engpässe zu identifizieren und zu überwinden, um die Innovationszyklen zu beschleunigen und die Umsetzung von Ideen in marktfähige Produkte zu ermöglichen. Mit einem Jahresbudget von 220 Millionen Euro, größtenteils vom Bundesforschungsministerium bereitgestellt, unterstützt SPRIN-D diese Projekte auf zwei Wegen: durch die direkte Finanzierung von Einzelprojekten und durch Innovationswettbewerbe, sogenannte Challenges.

"Bei den Challenges formulieren wir ein sehr ambitioniertes Ziel… und finanzieren eine ganze Reihe unterschiedlicher Projekte mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen, um zu lernen, was am besten funktioniert", erklärt Costard. Ein Beispiel ist die "Composite Learning"-Challenge, die sich mit dem dezentralisierten Training von KI-Modellen beschäftigt. "Da haben sich etwa 50 Projekte aus ganz Europa beworben", berichtet Costard. Die Auswahl der Projekte erfolgt schnell und effizient: Etwa 14 Tage zwischen Bewerbung und Finanzierung – ein Lichtgeschwindigkeitstempo für eine Bundesbehörde. Die Förderung in den Challenges beläuft sich auf über eine Million Euro pro Team über die gesamte Laufzeit, wobei nicht alle Teams alle Stufen erreichen. Der eigentliche Preis ist jedoch nicht das Geld, sondern die Vorbereitung der Teams auf private Finanzierung über die Challenge hinaus. "Das ist die Lücke, die wir füllen wollen", so Costard.

Eine weitere Challenge befasst sich mit der Erkennung von Deepfakes, wobei die Teams sowohl an Erkennungs- als auch an Präventionsmethoden arbeiten. Die Herausforderungen sind groß, da sich die Technologie ständig weiterentwickelt und die Anwendung in verschiedenen Kontexten (von Versicherungen bis hin zu sozialen Medien) unterschiedliche Anforderungen stellt. "Die Antwort darauf ist nicht ganz klar", gibt Costard zu. Aber gerade das macht diese Forschung so spannend.

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Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Die Entscheidung, welche Projekte in die nächste Stufe kommen, trifft eine Jury aus Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen. Die Ideen für neue Challenges entstehen ebenfalls im Austausch mit Expertinnen und Experten und orientieren sich an gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Mehrwert sowie an ambitionierten, aber potenziell realisierbaren Zielen. "Wir bewegen uns immer genau an der Grenze zwischen dem, was wahrscheinlich nicht machbar ist, aber vielleicht doch mit der richtigen Idee gerade so umsetzbar sein könnte", fasst Costard zusammen.

(igr)