Handelsblatt: Kriminalität bei Online-Banking steigt dramatisch

Branchenschätzungen zufolge sei die Zahl betrügerischer Phishing-Mails, mit deren Hilfe die Daten von Bankkunden ausspioniert werden, auf 200.000 allein im März 2004 angestiegen.

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Die Computerkriminalität im Bereich Online-Banking hat nach einem Bericht des Handelsblatts dramatisch zugenommen. Branchenschätzungen zufolge hat die Zahl betrügerischer Phishing-Mails, mit deren Hilfe die Daten von Bankkunden ausspioniert werden, von 300 vor einem Jahr auf 200.000 allein im März 2004 zugenommen, schreibt das Blatt.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) warnt ausdrücklich vor Internetkriminalität beim Online-Banking. "Die Systeme der Banken sind sicher, aber die Computer der Kunden sind oft nicht ausreichend geschützt", sagte eine Sprecherin der dpa. Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ruft zu Vorsicht auf. "Niemals wird eine Bank oder eine Sparkasse seine Kunden per E-Mail auffordern, vertrauliche Daten preiszugeben", sagte Verbandssprecher Stefan Marotzke. Online-Banking sei weiter vertrauenswürdig. Noch nie sei das System PIN/Transaktionsnummer geknackt worden."

Mit Hilfe von Phishing-Mails locken die Betrüger die Kunden auf gefälschte Bankseiten im Internet. Die Kunden werden gebeten, eine neue Homebanking-Anwendung ihres Instituts zu nutzen. Tatsächlich landet der Kunde aber auf einer gefälschten Kopie der Originalseite, auf der er seine Konto-Daten eingeben soll. Mit den geklauten Daten versuchen die Betrüger, Auslandsüberweisungen durchzuführen. Vor zwei Wochen hatte die Postbank nach einer Welle von Phishing-Mails eine Warnung ausgegeben.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband wird seine Mitglieder in einem Rundschreiben noch einmal aufrufen, über die Tricks deutlich zu informieren. "Es gibt bereits Sparkassen, die die Funktionsweise der Phishing-Mails auf ihren Online-Seiten erklären, damit unterschieden werden kann", sagte Marotzke. (anw)