EU plant KI-Gigafactories: 200 Milliarden Euro für Aufholjagd

Die EU-Kommission hat in Paris eine neue KI-Initiative vorgestellt. Insgesamt sollen 200 Milliarden Euro mobilisiert werden, unter anderem für KI-Gigafactories.

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Blick auf den AI Summit in Paris

Auf dem KI-Gipfel in Paris stellte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag die neue KI-Initiative in Europa vor

(Bild: EU)

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat auf dem KI-Gipfel (AI Action Summit) in Paris eine neue KI-Initiative namens “InvestAI” vorgestellt. Ziel sei es, Investitionen von insgesamt 200 Milliarden Euro in die europäische KI-Entwicklung zu stecken. Damit soll die nötige Hardwareinfrastruktur geschaffen werden.

Kernstück der Initiative ist ein neuer europäischer Fonds mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro, der den Aufbau von vier KI-Gigafactories finanzieren soll. Diese Einrichtungen werden mit jeweils etwa 100.000 KI-Chips der neuesten Generation ausgestattet – etwa viermal mehr als in aktuellen KI-Fabriken. Die Gigafactories sollen sich auf das Training besonders komplexer KI-Modelle spezialisieren, etwa für Anwendungen in Medizin und Wissenschaft.

"Wir wollen, dass KI eine Kraft für das Gute und für Wachstum ist", betonte von der Leyen. Der europäische Ansatz basiere dabei auf Offenheit und Kooperation. Das Projekt orientiert sich am CERN-Modell und soll als größte öffentlich-private Partnerschaft für vertrauenswürdige KI weltweit etabliert werden.

Die Finanzierung erfolgt durch einen mehrschichtigen Fonds. Die Anfangsfinanzierung stammt aus bestehenden EU-Programmen wie Digital Europe und Horizon Europe. Auch die Mitgliedstaaten können sich beteiligen. Von den geplanten 200 Milliarden Euro kommen 150 Milliarden von Providern, Investoren und der Industrie.

Die EU hat bereits im Dezember sieben KI-Fabriken angekündigt, darunter eine in Deutschland. Fünf weitere sollen in Kürze folgen. Von der Leyen wies den Vorwurf zurück, dass Europa abgehängt sei. Der Wettbewerb stünde stattdessen erst am Anfang, und Europa sei mit seiner KI-Start-up-Szene gut aufgestellt. Europas Chance liege vor allem in der industriespezifischen Anwendung von KI.

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Die Investitionen in die Hardwareinfrastruktur sollen von Bildungs- und Weiterbildungsprogrammen sowie der Entwicklung gemeinsamer europäischer Datenräume flankiert werden. Die Regulierung durch den AI Act solle dabei kein Hindernis darstellen, sondern stattdessen Sicherheit gewährleisten.

(mki)