Kampf um OpenAI: Übernahmeangebot von Musk & Co. angeblich noch nicht erhalten

Zusammen mit anderen will Elon Musk angeblich die Kontrolle über die KI-Firma OpenAI erhalten. Die 100-Milliarden-Offerte wirft aber immer mehr Fragen auf.

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Das Logo von OpenAI an einer Glasfassade

(Bild: Novikov Aleksey/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Vorstand von OpenAI hat das 100 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot einer Investorengruppe um Elon Musk bis jetzt nicht erhalten. Das berichtet Reuters unter Berufung auf eine anonyme Person, die mit der Angelegenheit vertraut sei. Das vergrößere die Verwirrung um das unerwünschte Angebot, ergänzt die Nachrichtenagentur. Dem stehe nämlich die Erklärung von Musks Anwalt entgegen, der behauptet, das Angebot per E-Mail an die Kanzlei von OpenAI geschickt zu haben. Darin sei auf vier Seiten die Absicht erläutert worden, die Non-Profit-Organisation zu übernehmen, die die einflussreiche KI-Firma kontrolliert. Gegenüber Reuters legt Musks Anwalt noch nahe, dass OpenAI-Chef Sam Altman dem Verwaltungsrat die Offerte vorenthalten hat.

Dass Elon Musk zusammen mit anderen die Non-Profit-Organisation kaufen will, die OpenAI kontrolliert, ist Anfang der Woche publik geworden. Altman hat gegenüber Reuters nun versichert, dass die Organisation überhaupt nicht zum Verkauf stehe: "Ich habe dazu nichts zu sagen. Ich meine, das ist lächerlich", zitiert ihn die Nachrichtenagentur. Er sieht darin lediglich einen weiteren Versuch, "sich mit uns anzulegen". Musk, der OpenAI zusammen mit Altman gegründet hat, hat die Firma vor Jahren verlassen und versucht seit Monaten, deren Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen gerichtlich untersagen zu lassen. Zuletzt war aber deutlich geworden, dass ihm das zu lange dauert.

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Auch wenn der Verwaltungsrat das gute Recht habe, die Offerte abzulehnen, dürfte sie die Umwandlung von OpenAI in ein normales Unternehmen erschweren, erklärt Bloomberg derweil unter Bezugnahme auf Rechtsexperten. So habe OpenAI gegenwärtig geplant, der Non-Profit-Organisation einen Anteil von 25 Prozent an OpenAI zuzugestehen und sie dafür auszuzahlen. Angesicht des aktuellen Gesamtwerts der KI-Firma in Höhe von 157 Milliarden US-Dollar wären das etwa 40 Milliarden. Die große Differenz zu dem Angebot von Musk & Co. könnte demnach Fragen aufwerfen, ob die Non-Profit-Organisation im Rahmen dieser Umwandlung mit zu wenig Geld abgespeist wird. Der Vorstand könnte aber Zweifel daran anbringen, dass die Offerte überhaupt ernst gemeint ist.

(mho)