Donnerstag: ICANN als Phishing-Opfer, Google-KI soll Jugendschutz verbessern
Vorsicht vor Kryptowährung "$DNS" + Google-KI zur Erkennung Minderjähriger + Google I/O im Mai mit Terminkonflikt + Apple-TV-App für Android + #heiseshow
(Bild: Pixels Hunter/Shutterstock.com)
"Die ICANN gibt dem Internet seine eigene Währung", schallte es von einem offiziellen ICANN-Konto eines sozialen Netzwerks. Hinter "$DNS" stecken aber Kriminelle, denn diese haben sich unlauteren Zugriff auf ein X-Konto der ICANN verschafft und nutzen diesen Kanal, um eine Kryptowährung anzupreisen. Derweil soll Googles Software mit künstlicher Intelligenz Minderjährige vor unangemessenen Internet-Inhalten schützen. Die Technik soll das Alter der Nutzer per maschinellem Lernen ermitteln und damit den Jugendschutz verbessern. Google testet dies erst in den USA, aber es kommt später auch international. Zudem hat Google seine diesjährige Entwicklerkonferenz angekündigt, wo verschiedene neue Produkte vorgestellt werden sollen. Die Google I/O findet am 20. und 21. Mai statt. Damit fällt sie 2025 in denselben Zeitraum wie Microsofts eigene Entwicklerkonferenz Build sowie die Computermesse Computex in Taiwan – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die Netz-Selbstverwaltung ICANN ist Phishing zum Opfer gefallen. Trotz Multi-Faktor-Authentifizierung ist es einem Angreifer gelungen, das offizielle ICANN-Konto beim Kurznachrichtendienst X zu übernehmen. Der Täter nutzte das Konto aber nicht etwa für politische Stellungnahmen oder eine Lehrstunde in Sachen IT-Sicherheit, sondern suchte weitere Opfer: Sie sollten doch bitte Einheiten einer Kryptowährung namens $DNS kaufen. Die ICANN hat die Kontrolle mittlerweile wiedererlangt und die betrügerischen Postings gelöscht. Nun sucht sie zu eruieren, wie der Täter das Profil übernehmen konnte. Das Ergebnis der Untersuchung soll veröffentlicht werden. Offenbar wurde die ICANN Opfer von Phishing: Online-Konto für Kryptowährung-Reklame missbraucht.
Google wird im Laufe dieses Jahres künstliche Intelligenz zur Erkennung des Alters seiner Nutzer testen. Mithilfe maschinellem Lernens sollen Minderjährige ermittelt werden, um diesen auf den Plattformen Googles wie der Suchmaschine oder YouTube "altersgerechte Erlebnisse anbieten" zu können. Diese Jugendschutzmaßnahme wird zunächst in den USA getestet, aber die Technik soll anschließend auch in anderen Ländern eingesetzt werden. Die Google-KI soll das Alter der Nutzer auf Basis bestehender Daten ermitteln. Dazu gehören der Browser-Verlauf, welche YouTube-Videos geschaut werden und wie lange das Google-Konto bereits existiert. Dann könnten die Google-Einstellungen automatisch geändert werden: Google testet KI-Methoden zur Alterserkennung und für mehr Jugendschutz.
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Google hat gestern auch den Termin der nächsten Google I/O verkündet. Diese alljährlich am kalifornischen Hauptquartier des Datenkonzerns stattfindende Entwicklerkonferenz fällt dieses Jahr auf den 20. und 21. Mai. Das ist gleichzeitig zur Microsoft Build, der Entwicklerkonferenz des Windows-Konzerns, die vom 19. bis 22. Mai in Seattle im US-Bundesstaat Washington abgehalten wird. Zudem beginnt die internationale Computermesse Computex in Taiwan ebenfalls am 20. Mai, aber diese erstreckt sich bis zum 23. Mai. Für die Google I/O verspricht der Datenkonzern "die neuesten Produkte, Technologien und Innovationen in den Bereichen KI, Android und mehr".
Google-Nutzer dürften sich darüber freuen, dass Apple seinen Streamingdienst Apple TV+ jetzt auch offiziell für Android-Smartphones, -Tablets und -Foldables öffnet. Bislang mussten Abonnenten unter Android auf einen Browser zurückgreifen, ab sofort steht ihnen auch eine native App zur Verfügung. Auf Android-TV-Geräten gibt es diese schon länger. Die Apple-TV-App auf Android ist laut Apple von Grund auf neu entwickelt worden, um Android-Nutzern eine vertraute Benutzeroberfläche zu bieten. Mit der nativen App können Apple TV+ und der MLS Season Pass (Major League Soccer) auch über das Google-Play-Konto abonniert werden. Apple bietet zudem eine siebentägige kostenlose Probierphase an: Apple TV+ jetzt auch als App für Android-Smartphones verfügbar.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um den KI-Gipfel in Paris, bei dem die USA und Großbritannien die Unterschrift unter der gemeinsamen Erklärung zur KI-Sicherheit verweigern. Wie wirkt sich diese Spaltung auf die globale KI-Entwicklung aus? In Großbritannien will die dortige Regierung zudem den Zugriff auf verschlüsselte iCloud-Daten bei Apple erzwingen. Was bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft der Cloud-Sicherheit? Derweil wird Google Maps 20 Jahre alt. Der Kartendienst revolutionierte die Art, wie wir uns orientieren, und wurde vom einfachen Routenplaner zum unverzichtbaren Alltagshelfer. Wie hat der Dienst unsere Mobilität verändert? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: KI-Gipfel in Paris, iCloud in UK, 20 Jahre Google Maps.
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Auch noch wichtig:
- Ein Online-Shop hat unter mysteriösen Umständen Fahrkarten verkauft, die jetzt ungültig sind. Viele Reisende fahren unwissentlich ohne gültiges Deutschlandticket: Fahrkartenshop fliegt auf, Kunden werden zu Schwarzfahrern.
- Es sind wichtige Sicherheitsupdates für Azure, Office, Windows und Co. erschienen. Es gibt bereits Attacken. Weitere können bevorstehen. Deshalb gibt es einen erneuten Microsoft-Patchday: Angreifer attackieren Windows und löschen Daten.
- Der regionale Netzbetreiber Netcologne hat mit einem massiven Ausfall aller Dienste zu kämpfen. Das Unternehmen spricht von einer Störung im Kernnetz: Tausende Kunden von Netcologne waren wegen Großstörung offline.
- Das Frankfurter Entwicklerstudio Crytek entlässt 60 Mitarbeiter. Der vierte Teil der "Crysis"-Reihe wird nicht mehr weiterentwickelt: Crytek entlässt 60 Mitarbeiter und stampft "Crysis 4" ein.
- Bei der GeForce RTX 5090 laufen bis zu 575 Watt über eine einzelne Platinenleitung. Sicherheitsmechanismen fehlen: Nvidia hat offenbar die Stromversorgung der GeForce RTX 5090 verbockt.
- Una ist der neueste Spross der humanoiden Roboter von UBTech. Er oder besser sie ist einer Frau nachempfunden und soll den Dienstleistungssektor abdecken: UBTech zeigt humanoiden Roboter Una in Form einer Frau.
- In den USA sind dutzende Gerichtsverfahren anhängig, weil KI mit nicht lizenziertem Material trainiert wurde. Jetzt gibt es einen Rückschlag für die KI-Branche, denn eine KI-Firma verliert in erstem US-Rechtsstreit: "Wirklich schlecht für KI-Branche".
- Nach Google folgt nun auch Apple der Anweisung des US-Präsidenten, den Golf von Mexiko patriotisch umzubenennen. In Europa funktioniert zumindest die Suche: Apple Maps kennt "Gulf of America", streicht in der EU "Mount McKinley".
- James Howells versucht seit Jahren, eine Wallet mit 8000 Bitcoins wiederzufinden. Dazu will er die Mülldeponie, auf der er die Festplatte vermutet, kaufen und den Bitcoin-Schatz heben: Mann will Mülldeponie in Wales kaufen und Festplatte finden.
- Mit Start der neuesten Beats-Stöpsel wirken die aktuellen AirPods Pro von 2022 nur noch angestaubter. Einem Bericht zufolge bleibt das noch für "Monate" so, dass die Powerbeats Pro 2 Apple überholen: AirPods Pro 3 mit Herzfrequenzsensor fehlen.
(fds)