Aus für Hololens: Microsoft übergibt Militäraufträge an Anduril

Microsoft stellt jegliche Entwicklung der Hololens ein, auch der Militärversion – die übernimmt Palmer Luckeys Firma Anduril.

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Ein Soldat mit der aktuellen Militär-Hololens zeigt in die Ferne.

US-Soldat mit einer Prototyp-Militärversion der Microsoft Hololens.

(Bild: Frederick Shear, DVIDS)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Microsoft beendet seinen Ausflug in die Hardwareproduktion für Augmented Reality (AR) endgültig und gibt nach dem Aus der Hololens 2 auch die militärische Variante ab. Die Entwicklung der militärischen Hololens und die Verträge mit der US-Armee soll nun das Rüstungs-Startup Anduril Industries übernehmen.

Beide Firmen sind eine Partnerschaft eingegangen. Im Rahmen dieser Partnerschaftsvereinbarung will Anduril die Aufsicht über die Produktion, die künftige Entwicklung von Hardware und Software sowie die Lieferfristen übernehmen. Heißt: Anduril nimmt Microsoft das komplette Hololens-Geschäft ab. Für das Militär läuft das AR-Programm unter dem Namen Integrated Visual Augmentation System (IVAS).

Das US-Verteidigungsministerium muss dem Abkommen allerdings noch zustimmen. Einer der vier Anduril-Mitgründer ist ein alter Bekannter: Palmer Luckey, der früher Oculus VR gründete und 2014 für 2 Milliarden US-Dollar an Facebook verkaufte. Die drei weiteren Mitgründer waren zuvor bei Palantir.

Microsoft soll weiterhin die Cloud-Infrastruktur für das Projekt stellen. Anduril schreibt dazu: "Diese Vereinbarung legt auch Microsoft Azure als Andurils bevorzugte Hyperscale-Cloud für alle Arbeitslasten im Zusammenhang mit IVAS und Anduril-KI-Technologien fest."

In einer Stellungnahme gegenüber The Verge untermauert Microsofts Mixed-Reality-Leiterin Robin Seiler: "Wir bleiben dem IVAS-Programm verpflichtet und werden unseren Schwerpunkt auf Cloud- und KI-Technologien verlagern, die als Grundlage für IVAS als Plattform für Situationsbewusstsein dienen werden."

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Das US-Militär verwendet bisherige IVAS-Prototypen etwa als Alternative für Nachtsichtgeräte und zur Gefahrenerkennung. Die Brillen warnen beispielsweise vor Drohnen außerhalb des eigenen Sichtfelds.

Microsoft hatte die Produktion der Hololens 2 im Herbst 2024 eingestellt, will aber Software-Updates noch bis 2027 liefern. Ein Nachfolgemodell wird es nicht geben. Die Entwicklung hatte sich bereits ab Sommer 2022 abgezeichnet, nachdem der Hololens-Entwickler Alex Kipman Microsoft verlassen hatte. An der militärischen Variante hatte der Hersteller aber zunächst festgehalten.

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