Apple-Photoshop und Nikons Z-Red – die Fotonews der Woche 7/2025

Nikon bringt das Z-Bajonett an die Cine-Kameras von Red und Apple übernimmt Pixelmator vollständig. Adobes Firefly bekommt mehr KI-Nutzen im Web.

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Die Red V-Raptor hat nun auch einen goldenen Ring – weil daran jetzt auch Nikons Z-Objektive passen.

(Bild: Nikon)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Wie schon vor zwei Wochen kommt unsere Kolumne auch diesmal nicht drum herum, eine Kamera fürs professionelles Filmen und nicht zum Fotografieren als Titelbild zu verwenden. Denn nun wird klar, warum Nikon im Jahr 2024 den Hersteller Red übernommen hat. Und das wirkt sich auch darauf aus, was die vorwiegend für Fotos vorgesehenen Nikons zukünftig können.

Es geht, zumindest mittelfristig, nicht darum, neue Cine-Nikons zu bauen, wie mancherorts vermutet wurde. Vielmehr wählt Nikon zunächst den einfacheren Weg: Die bestehenden Red-Kameras werden mit dem Z-Bajonett ausgestattet, für den PL-Mount und Nikons F-Bajonett gibt es Adapter.

So mancher Filmer wird hier aufhorchen, hat man doch nun – und zwar mit Support des Herstellers – Zugriff auf drei Generationen von Objektiven: Die stark verbreiteten und von Arri erfundenen PLs, die Nikon-F mit vielen Spezialoptiken seit den 1970er Jahren und die aktuellen Nikon Z. Letzteres Bajonett ist fix an den Kameras verbaut, und zwar mit dem goldenen Ring, der auch schon das Motorzoom 28-135mm f/4 PZ ziert, dazu gleich mehr. Für die Reds mit Goldrand gibt es einen Adapter für PL, und der von den Fotokameras bekannte FTZ-Adapter passt auch. Eine Kamera, drei Objektivwelten – das hat sich Nikon recht schlau ausgedacht.

Die ersten beiden so ausgestatteten Reds sind die Komodo-X (6K, Super-35-Format) und die V-Raptor X (8K, leichtes Mittelformat), die beide mit einem Global-Shutter-Sensor arbeiten. Die Preise beginnen bei jeweils 7000 und 30.000 US-Dollar, das ist also Werkzeug für die professionelle Produktion von Serien und Filmen und etwa für TV-Beiträge unter Umständen schon überdimensioniert.

Aber auch mit Systemkameras lässt sich inzwischen ja in bestechender Qualität filmen, und hier kommt das ebenfalls für die Z-Reds geeignete Motorzoom von Nikon ins Spiel. Das wurde bisher nur angekündigt, nun liegen alle Daten vor: Es kommt im April 2025 auf den Markt, kann bereits vorbestellt werden und kostet 2800 Euro. Mit unserer Schätzung von 2500 Euro im November 2025 lagen wir also nicht weit daneben. Von Fokusstabilität, wie bei TV-Kameras, schreibt Nikon in den technischen Daten zwar noch nichts, auffällig sind aber 11 Tempostufen für den Motorzoom und dass sich der Schwerpunkt kaum verschieben soll – wichtig für die Arbeit auf einem Stativ.

Dafür braucht es dann nicht unbedingt auch eine Remote, also eine Fernbedienung für Kamera und Objektiv, wie das bei professionellen Produktionen etwa in Live-Übertragungen üblich ist. Viele Funktionen des Motorzooms lassen sich auch per PC oder über den Body der Kamera fernsteuern. Beispielsweise kann man die Tasten der Zoomwippe auch auf die beiden auf der Stirnseite befindlichen Fn-Knöpfe einer Z8 oder Z9 legen, und zwar im Menü der Kamera. Das verringert ein Verwackeln des Bildes, als wenn man stattdessen am Objektiv herumfummeln würde.

Eines der Standardtools für Filmer ist Adobe Premiere Pro, das bereits seit Herbst 2024 KI-generierte Inhalte erstellen kann. Auch die Web-App "Adobe Firefly" kann das jetzt, und zwar aus Prompts, also Texten, wie auch aus Fotos als Vorlage. Fünf Sekunden lange Clips in Full-HD-Auflösung werden so aus dem Nichts erfunden, genauer: Aus lizenzierten Trainingsdaten. Das ist wichtig, weil so auch Firmen rechtssicher Inhalte erstellen können sollen, wie Adobe verspricht. Bereits existierende Videos, also auch echte, kann Firefly nun in 20 Sprachen übersetzen, jedenfalls die Tonspur. Unter anderem Deutsch, Englisch und Französisch sind als Ziel geboten. Für Firefly ist allerdings ein recht kompliziertes Abomodell mit "Credits" nötig, welche Abonnenten der großen Adobe-Abos teilweise schon haben. Genauer erklärt das unsere ausführliche Meldung zum Web-Firefly.

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Wohl auch weil Adobe im professionellen Umfeld so dominant ist und seine Software nur noch als Abo anbietet, hat Apple die Foto-Software "Pixelmator" übernommen, die funktional mit Photoshop konkurrieren kann. Pixelmator läuft nur auf Macs, iPhones und iPads und ist je nach Version sowohl als Einmalkauf wie auch als Abo erhältlich. Hier hat, zumindest bisher, Apple also einen Vorteil übernommen für diejenigen, welche Abos nicht mögen. Bisher ist eine Änderung der Kosten nicht abzusehen, Pixelmator Pro gibt es als Dauerlizenz derzeit für rund 60 Euro. Offenbar will Apple das vor rund 10 Jahren eingestellte eigene Foto-Tool "Aperture" damit ersetzen.

Unsere Empfehlung für einen, sagen wir, Long Hear, für den Sonntagabend oder den Wochenstart ist ein ausführlicher technischer Blick auf Speicherkarten. Die Tage von SD-Karten betrachten manche schon als gezählt, aber CFExpress kommt nicht so richtig in Schwung. Woran das liegt, beleuchtet die neue Ausgabe des Podcasts Bit-Rauschen unserer Kollegen von der c't.

(nie)