Umfrage: Jugendliche geben leichtfertig Daten von sich preis

Laut einer von McAfee und dem US-Spielzeughersteller Harris durchgeführten Online-Umfrage sind viele Jugendliche allzu arglos im Netz unterwegs. In Chaträumen geben Jugendliche selbst ihre Mobilfunknummer an Fremde weiter.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Digital Natives nutzen digitale Geräte und Online-Dienste oftmals zwar viel geschickter und selbstverständlicher als Erwachsene, hinsichtlich der Privatsphäre offenbar aber auch sehr viel sorgloser. Laut einer vom US-Marktforschungsunternehmen Harris Interactive im Auftrag von Antivirenhersteller McAfee durchgeführten Online-Umfrage unter 13- bis 17-jährigen US-Jugendlichen plauderten 68 Prozent beispielsweise in Chats ihren Wohnort aus.

Daneben gaben 28 Prozent an, auch mit mit völlig fremden Personen zu chatten und Name und E-Mail-Adresse weiterzugeben. Von den 28 Prozent gab wiederum fast jeder Fünfte an, Fotos an Fremde zu posten und 12 Prozent sendeten sogar ihre Mobilfunknummer. Insbesondere Mädchen waren der Umfrage unter insgesamt 1357 Teilnehmern zufolge argloser als Jungs: Während 32 Prozent der Mädchen angaben, mit Fremden zu chatten, waren dies bei den Jungs nur 24 Prozent. Das Verhalten mache Jugendliche nach Einschätzung von McAfee nicht nur für Cyber-Mobbing angreifbar, sondern auch für Sexualstraftäter interessant. Immerhin waren laut Umfrage 29 Prozent bereits selbst Opfer eines Mobbing-Angriffs.

Obwohl sich 58 Prozent als erfahrene Internet-Anwender bezeichneten und 95 Prozent glaubten, online sicher unterwegs zu sein, hatten 27 Prozent bereits mit infizierten Rechnern zu kämpfen. 14 Prozent sollen sogar ihre Passwörter mit Freunden teilen. 91 Prozent der Kinder und Jugend gaben an, dass ihnen ihre Eltern vertrauen würden, verantwortungsvoll mit dem Internet umzugehen. Allerdings versuchen viele Jugendliche ihre Online-Aktivitäten vor ihren Eltern zu verbergen, beispielsweise durch das Löschen der Browser-History am heimischen PC.

Insbesondere durch die zunehmende Verbreitung mobiler Internet-fähiger Endgeräte entziehen sich die Jugendlichen aber immer häufiger einer möglichen elterlichen Kontrolle. Da Kinder und Jugendliche die Tragweite ihres Handels oftmals nicht voraussehen können (oder wollen), hilft nur Aufklärung, etwa anhand von Fallbeispielen. Broschüren mit Tipps zum Umgang mit Internet-Community und anderen Diensten gibt es etwa auf jugendschutz.net, einer von den Jugendministern aller Bundesländer gegründeten Initiative.

Allerdings sollten sich auch Erwachsene an die eigene Nase fassen und überlegen, welche Daten sie auf Social-Networking-Seiten wie Facebook und Co preisgeben. (dab)