Optische Server-Vernetzung soll weniger Strom fressen

High-End-Server haben Ethernet-Ports mit 400, 800 und bald auch 1600 Gbit/s. Stromdurst und Abwärme der elektrisch-optischen Umsetzer werden zum Problem.

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SFP-Modul fĂĽr 1 Gbit/s

SFP-Modul fĂĽr 1 Gbit/s

(Bild: c’t Magazin)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Um Ethernetsignale mit 400 oder 800 Gbit/s und bald auch 1,6 Tbit/s über mehr als wenige Meter zu übertragen, kommen optische Kabel zum Einsatz – also Glasfasern beziehungsweise Lichtwellenleiter (LWL). Je nach Topologie der Vernetzung des Rechenzentrums oder Clusters werden aber unterschiedliche Versionen genutzt. Die schnellen Ethernetports von Servern haben deshalb typischerweise Steckfassungen (Cages) für standardisierte elektrische Module, welche die Signale entweder elektrisch weiterleiten (für kurze Strecken) oder in optische Signale für verschiedene LWL-Typen wandeln.

Die Leistungsaufnahme dieser elektrooptischen Wandler wird zunehmend zum Problem. Die weit verbreiteten SFP-Module (Small Form Factor Pluggable) fĂĽr 1 Gbit/s und SFP+ fĂĽr 10 Gbit/s begnĂĽgen sich mit weniger als 2 Watt.

Optisches Transceivermodul fĂĽr 800 Gbit/s "Short Range" (SR8) mit rund 16 Watt Leistungsaufnahme und "Finned Top" zur KĂĽhlung.

(Bild: FS Deutschland)

Die deutlich größere Bauform QFSP-DD bündelt acht 50-Gbit/s-Verbindungen für insgesamt 400 Gbit/s und erlaubt mehr als 14 Watt. Und für 800 Gbit/s nutzt man QFSP-DD800 mit mehr als 16 Watt und Kühlrippen auf der Oberseite (Finned Top), um die Hitze aus dem kompakten Adapter zu pusten.

Gegensteuern möchte STMicroelectronics (STMicro) mit elektrooptischen Komponenten aus der Silizium-Germanium-(SiGe-)Fertigungstechnik BiCMOS B55X.

Zusammen mit Partnern wie dem Cloud-Hyperscaler Amazon AWS arbeitet STMicro an der Steckmodul-Plattform PIC100, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Modulen für 800 Gbit/s und 1,6 Tbit/s zum Einsatz kommen soll.

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AuĂźer den eigentlichen Wandlerchips optimieren die Partner auch andere Teile der Module. Der Verlust des Silizium-LWL soll bei 0,4 dB/cm liegen, der des Siliziumnitrid-LWL auf den Chip bei 0,5 dB/cm.

Ein anderer, seit Jahren angestrebter Lösungsansatz ist der Verzicht auf elektrooptische Wandlermodule, indem man optische Transceiver direkt in Prozessoren und Rechenbeschleuniger einbaut. Beispielsweise gibt es Vorschläge, Transceivermodule in Form von Chiplets zu integrieren. Allerdings verliert man damit die Flexibilität, den Server an die vorhandene optische Netzwerkverteilung anzupassen.

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