OpenAI zählt mehr als 400 Millionen Nutzer und verdoppelt zahlende Firmenkunden
Die Zahl der wöchentlichen KI-Nutzer ist laut OpenAI seit Dezember um ein Drittel gestiegen. Zudem zählt das KI-Unternehmen jetzt 2 Millionen Firmenabonnements.
(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)
Größere Konkurrenz von etwa DeepSeek und ein externes Übernahmeangebot von Elon Musk haben das Wachstum von OpenAI nicht beeinträchtigt – im Gegenteil. Nach eigenen Angaben zählt das KI-Unternehmen seit Dezember 33 Prozent mehr Personen, die Dienste wie ChatGPT mindestens einmal pro Woche nutzen. 400 Millionen sind es jetzt. Daneben hat sich die Zahl der Firmenkunden mit zahlungspflichtigen Abonnements in den letzten fünf Monaten fast verdoppelt, auf zuletzt 2 Millionen.
Erst im September letzten Jahres knackte die Anzahl der Nutzer der Business-Versionen von ChatGPT die Millionengrenze, nachdem das KI-Startup vor rund 10 Monaten noch lediglich 600.000 Firmenabonnements gezählt hatte. Zudem verzeichnet das Unternehmen deutlich mehr Zugriffe von Entwicklern, die die KI in eigene Software integrieren, wie OpenAI-Geschäftsführer Brad Lightcap in einem Interview mit CNBC erklärt. Dieser Teil des Geschäfts hat sich demnach ebenfalls verdoppelt und beim Reasoning-Modell o3 laut Lightcap sogar verfünffacht.
OpenAI-Wachstum eine "natürliche Entwicklung"
Die insgesamt gestiegene Akzeptanz von KI-Funktionen erklärt Lightcap mit einer "natürlichen Entwicklung" von ChatGPT. Der KI-Chatbot sei nun nützlicher für eine größere Personengruppe. Allerdings würde es bei verschiedenen Menschen länger dauern, bis diese für sie passende Anwendungsfälle finden. "Die Leute erfahren durch Mundpropaganda davon. Sie erkennen den Nutzen davon. Sie sehen, dass ihre Freunde es verwenden", sagte Lightcap, "Insgesamt ist der Effekt groß, dass die Leute diese Werkzeuge wirklich haben wollen und erkennen, dass sie wirklich wertvoll sind."
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Das im geschäftlichen Umfeld stärkere Nutzerwachstum erklärte Lightcap zum Teil auch mit den Erfahrungen, die die Anwender privat mit ChatGPT gemacht haben. Oft würden Angestellte den KI-Chatbot privat nutzen und ihren Chefs und Arbeitgebern empfehlen, das Tool auch geschäftlich einzusetzen. "Die Akzeptanz bei den Verbrauchern, die bereits mit dem Produkt vertraut sind, bringt uns viele Vorteile und gibt uns Rückenwind", so Lightcap. "Es gibt wirklich gesundes Wachstum, allerdings auf einer anderen Kurve."
DeepSeek-Konkurrenz kein Stolperstein für OpenAI
Das Wachstum von OpenAI fällt in eine Phase leichter Turbulenzen im KI-Umfeld. Im November letzten Jahres betrat DeepSeek-R1 aus China als neues KI-Sprachmodell mit Reasoning die Bühne und setzte das Silicon Valley unter Druck. Denn die chinesischen KI-Modelle von Deepseek sind kostengünstig und leistungsstark. Doch es gibt auch Kritik. So blendet die chinesische KI manche Themen bewusst aus, und wegen Sicherheitsbedenken haben jetzt Datenschützer ein Verfahren gegen DeepSeek eingeleitet.
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Zudem beschuldigt OpenAI die chinesischen Entwickler, ihre KI-Modelle auf Basis von ChatGPT trainiert zu haben. Allerdings hat der Auftritt von DeepSeek die Pläne und Strategien von OpenAI laut Lightcap nicht beeinflusst. "DeepSeek ist ein Beweis dafür, wie sehr KI in das öffentliche Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit vorgedrungen ist – vor zwei Jahren wäre das noch undenkbar gewesen", sagte er. "Dieser Moment zeigt, wie leistungsfähig diese Modelle sind und wie sehr sich die Menschen wirklich für sie interessieren."
Musks Übernahmeangebot und OpenAIs Suche nach Geld
Gleichzeitig steht OpenAI unter finanziellem und rechtlichem Druck. US-Milliardär Elon Musk versucht seit Monaten, die geplante Umwandlung von OpenAI in eine gewinnorientierte Firma zu verhindern. Zunächst hat er die KI-Firma deswegen verklagt, doch diesen Monat hat er die Taktik gewechselt und will die Kontrolle übernehmen. Dafür bieten Musk & Co. 100 Milliarden US-Dollar. Doch der Verwaltungsrat der KI-Firma lehnte das Übernahmeangebot klar ab und schickte ein deutliches Signal an Musk, dass OpenAI nicht zum Verkauf steht.
Lightcap sagte dazu: "Wir versuchen, sehr transparent zu sein, was unsere Position zu all dem angeht. (Musk) ist ein Konkurrent. Er konkurriert. Es ist eine unorthodoxe Art des Wettbewerbs." Dabei braucht die KI-Firma bekanntlich Geld: 40 Milliarden US-Dollar. Dafür sucht OpenAI neue Investoren. Microsoft hat zuvor bereits Milliarden in OpenAI gesteckt, aber als weiterer großer Geldgeber ist ein japanischer Konzern im Gespräch. CNBC berichtet, dass Softbank plant, die gewünschten 40 Milliarden Dollar zu investieren.
(fds)