Erhebliche Unterschiede bei der Angst vor KI in Berufen
Eine Studie ergibt, dass Menschen je nach Land unterschiedlich viel Angst vor KI haben, die bestimmte Berufe übernimmt. Vor allem KI-Richter werden gefürchtet.
(Bild: photoschmidt/ Shutterstock.com)
Eine repräsentative Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung hat bei Angestellten erhebliche Unterschiede in der Angst vor Berufen gefunden, die auch von einer KI ausgeführt werden können. Dabei sind die Diskrepanzen zwischen den einzelnen Ländern in Bezug auf die sechs Berufsgruppen laut dem Bericht zur Studie hauptsächlich auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen.
Die Studie wurde mit mehr als 10.000 Teilnehmern in mehr als 20 Ländern vorgenommen und bezog sich auf KI als Arzt, Richter, Manager, Pflegekraft, Geistlicher und Journalist. Die KI wurde dann in jedem einzelnen dieser Berufe anhand der psychologischen Eigenschaften Wärme, Aufrichtigkeit, Toleranz, Fairness, Kompetenz, Entschlossenheit, Intelligenz und Vorstellungskraft von den Teilnehmern bewertet. Außerdem sollte auch angegeben werden, wie groß die Angst ist, dass die KI diese Rolle übernehmen könnte. "Auffallend ist, dass das Angstniveau der Teilnehmenden direkt mit der wahrgenommenen Diskrepanz zwischen diesen menschlichen Eigenschaften und den Fähigkeiten der KI zusammenzuhängen scheint", schreibt die Max-Planck-Gesellschaft in ihrem Bericht.
Videos by heise
In Indien, Saudi-Arabien und den USA wurden im Durchschnitt die höchsten Angstwerte gemessen, vor allem bei Richtern und Ärzten. Im Gegensatz dazu fanden die Forscher in der Türkei, Japan und China die niedrigsten durchschnittlichen Werte, was auf historische Erfahrungen mit Technologie, Darstellungen in den Medien und KI-Politik zurückzuführen sei.
Allerdings treten auch zwischen den Berufen an sich Unterschiede auf. So wurden KI-Richter in fast allen Ländern am meisten gefürchtet. Dies basiert auf den Bedenken bei Fairness, Transparenz und moralischem Urteilsvermögen. KI-gestützter Journalismus wird im Gegensatz dazu am wenigsten gefürchtet. Die Forscher vermuten, das liegt daran, dass Menschen selbst entscheiden können, wie sie mit den Informationen umgehen, die sie erhalten.
(Bild: © Dong, M., Conway, J. R., Bonnefon, J.-F., Shariff, A., & Rahwan, I. (2024). Fears about artificial intelligence)
(tlz)