Keine "signifikante" Gefahr mehr: Asteroid 2024 YR₄ könnte 2032 den Mond treffen

Die Erde wird 2024 YR₄ in sieben Jahren verfehlen, das gilt jetzt als sicher. Aber noch kann eine Kollision mit dem Mond nicht ganz ausgeschlossen werden.

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Generiertes Satellitenbild der Erde, mit teilen in der Nacht

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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Der erdnahe Asteroid 2024 YR4 wird weder in sieben Jahren noch bei einem weiteren Vorbeiflug in den kommenden Jahren mit der Erde kollidieren, noch besteht aber eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass 2032 der Mond getroffen wird. Das haben die jüngsten Beobachtungen ergeben. Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde vor Heiligabend 2032 liegt demnach jetzt bei 0,0017 Prozent, die ESA kommt auf 0,0013 Prozent. Der Mond wird aber noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,7 Prozent getroffen. Auf der Turiner Skala zur Einstufung der Gefahr wurde der Asteroid auf Klasse 0 zurückgestuft. Außerdem hat das Internationale Asteroidenwarnnetzwerk (IAWN) schon einen abschließenden Bericht veröffentlicht.

Die Veränderung der Unsicherheit zur Bahn im Jahr 2032

(Bild: NASA/JPL Center for Near-Earth Object Studies)

Dass ein Einschlag von 2024 YR4 nun fast ausgeschlossen werden kann, hat sich vergangene Woche abgezeichnet. Nachdem die ermittelte Einschlagwahrscheinlichkeit da vorübergehend auf über 3 Prozent gestiegen war, konnte sie zum Wochenausklang merklich reduziert werden. Das war in den vergangenen Wochen zwar durchgehend erwartet worden, aber bis es so weit war, hat es ungewöhnlich lange gedauert. Sollte ein Einschlag auf dem Mond jetzt wahrscheinlicher werden, stiege damit auch die Chance für ein ganz besonderes Himmelsschauspiel in sieben Jahren. Gegenwärtig sieht es aber weiter danach aus, dass auch das bald ausgeschlossen werden kann.

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2024 YR4 wurde am 27. Dezember kurz nach seinem jüngsten Rendezvous mit der Erde entdeckt. Folgebeobachtungen haben dann ergeben, dass ein Einschlag des 40 bis 90 Meter großen Asteroiden bei seiner übernächsten Begegnung nicht ausgeschlossen werden kann. Mehrere Wochen und damit ungewöhnlich lange stand der Asteroid deshalb an der Spitze der Listen von ESA und NASA mit den aktuell gefährlichsten Himmelskörpern, auch hier landet er nun schon deutlich weiter unten. Insgesamt lag die ermittelte Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde für 2024 YR4 so lange über einem Prozent, wie bei keinem vergleichbaren Objekt zuvor.

Wie die NASA nun versichert, soll der Asteroid weiter beobachtet werden, auch die Messungen mit dem Weltraumteleskop James Webb wurden nicht abgesagt. Das Instrument soll unter anderem herausfinden, wie groß der Himmelskörper tatsächlich ist, noch sind die Angaben dazu extrem ungenau. Der Asteroid habe eine unschätzbare Gelegenheit dargestellt, um die Wissenschaft und Meldeverfahren zur sogenannten planetaren Verteidigung zu testen, erklärt die NASA noch. Asteroideneinschläge gehören zu den wenigen Naturkatastrophen, die die Menschheit verhindern könnte und die Prozeduren sollen im Fall der Fälle dabei helfen.

(mho)