Verleger-Verband: E-Paper- und Print-Abos könnten sich in Zukunft ausgleichen
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger erwartet, dass E-Paper bis 2030 einen genauso hohen Anteil an den Abos ausmachen wie Printprodukte.
(Bild: Photo Kozyr/Shutterstock.com)
Der Anteil von E-Paper an den Abonnements deutscher Verlage könnte bis 2030 auf 37 Prozent steigen, während Druckerzeugnisse im selben Zeitraum auf 38 Prozent sinken. Das ergab eine Trendumfrage des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) unter Führungskräften der Branche, die zum elften Mal durchgeführt wurde. Die restlichen 25 Prozent entfielen demnach auf andere digitale Abonnements.
Während die Anzahl der Print-Abos und die Erlöse aus dem Verkauf von Anzeigen zurückgehen, steigen diese Zahlen bei digitalen Produkten. Daneben hat sich das E-Paper laut der Umfrage von einer Übergangslösung zu einer wichtigen Säule des Digitalgeschäfts entwickelt. Verlage planen, ihr Angebot in diesem Bereich durch interaktive Elemente zu optimieren. Auch Live-Berichterstattung und Newsletter sind wichtige Bestandteile der Digitalstrategie der Verlage.
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KI in Redaktion und Verwaltung
Der Vormarsch von Künstlicher Intelligenz (KI) geht auch an den Verlagen nicht vorüber. So gehen die Branchenvertreter laut den Umfrageergebnissen davon aus, dass in Zukunft 42 Prozent der administrativen Aufgaben in den Medienhäusern von einer KI übernommen werden. Auch in den Redaktionen werde KI viel genutzt, beispielsweise zur Umwandlung von Polizeimeldungen oder zur Personalisierung von Inhalten. Die Hälfte der befragten Firmen sieht sich gut bis sehr gut für den Einsatz von KI vorbereitet und arbeitet bereits an eigenen KI-Lösungen.
"Während im letzten Jahr KI noch im Experimentiermodus war, wird 2025 das Jahr der Operationalisierung von KI. Viele Verlage haben sich für die Redaktion spezialisierte Tools gebaut, mit denen sie bereits heute deutliche Effizienzverbesserungen schaffen. Die frei werdenden Kapazitäten nutzen die Verlage meist, um zum Beispiel verstärkt in die Berichterstattung zu investieren", sagt Christoph Mayer von der Beratungsfirma Highberg, die das Projekt und die Umfrage begleitet hat.
(tlz)