Conti entwickelt einen "Baustellenassistent"
Spurassistenten und ACC gibt es mittlerweile schon für Kompaktwagen. Continental forscht an einem System, das deutlich mehr Objekte erkennt und verschiedene Strategien zur Unfallvermeidung beherrscht
- Gernot Goppelt
Frankfurt, 24. Juni 2010 – Elektronische Helfer wie den Spurassistenten oder ein ACC kann man mittlerweile selbst für Kompaktwagen bestellen. Allen angebotenen Systemen gemeinsam ist, dass Sensoren die auf der Fahrbahn aufgebrachten Linien erkennen und dann der Fahrer auf unterschiedliche Weise gewarnt wird, wenn er ihnen zu nahe kommt. Das kann in Form von Vibrationen in Sitzwangen oder dem Lenkrad erfolgen oder in einer Lenkempfehlung, die den Fahrer zum Gegenlenken animieren soll. Lexus zum Beispiel geht noch weiter und greift aktiv in die Lenkung ein.
Sehbehinderung
Probleme können solche Systeme in mehrerer Hinsicht bereiten. So besteht bei jeder Form von optischer Erkennung das Risiko, dass Gegenlicht, Regen oder weitere Faktoren die Erkennung behindern. Oder ein System wie das von Lexus wird teilweise außer Kraft gesetzt, weil genau in diesen unklaren Situation ein Lenkeingriff nicht zu verantworten wäre. Kurz: Einerseits ist bis heute eine perfekte Erkennung nicht gewährleistet und andererseits fehlt der "Intelligenz" hinter den Spurassistenten ein echtes Urteilsvermögen.
Conti entwickelt einen "Baustellenassistent" (2 Bilder)

Mithilfe von Radar- und Kamerasensorik erkennt IQF Fahrspurbegrenzungen, voraus- sowie auf gleicher Höhe fahrende Fahrzeuge sowie ein- und ausscherende Verkehrsteilnehmer.
Sicher in der Baustelle
Deswegen klingt es durchaus ambitioniert, dass Continental ein System entwickelt, dass über die Funktion des Spurassistenten noch weit hinaus geht. Im Rahmen der Forschungsinitiative AKTIV hat der Zulieferer einen "Baustellenassistent" entwickelt, der dabei helfen soll, die meist engen Spuren in einer Baustelle halten zu können und bei Stockungen rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen. Durch die Fusion von Radar- und Kamerasensorik erkennt das System Fahrspurbegrenzungen, voraus- sowie auf gleicher Höhe fahrende Fahrzeuge sowie ein- und ausscherende Verkehrsteilnehmer. Darauf leitet das System mit Rückmeldungen im Lenkrad den Fahrer "intuitiv" in Richtung Fahrbahnmitte, warnt ihn vor drohendem Auffahren oder leitet sogar eine Gefahrenbremsung ein.