Internet-Video-Plattform Hulu will Abomodell testen

Nach einem Bericht des Wall Street Journal will der bislang werbefinanzierte Videodienst künftig ein Teil seiner Inhalte nur noch gegen Bezahlung anbieten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die Betreiber der US-amerikanischen Internet-Video-Plattform Hulu planen, ausgewählten Nutzern testweise einen Teil der Inhalte nur noch im Rahmen von Abonnements zu anzubieten. Auf diese Weise soll herausgefunden werden, inwieweit Anwender bereit sind, Geld für die Online-Übertragung von TV-Sendungen auszugeben. Dies berichtet das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle.

Der Test könne laut Bericht noch in diesem Monat starten, ein Abo soll mit monatlichen Gebühren von 10 US-Dollar zu Buche schlagen. Darin eingeschlossen sei voraussichtlich auch eine Funktion, die das Anschauen von Hulu-Videos auf Apples iPad ermögliche. Welche Sendungen künftig nur noch gegen Bezahlung angeschaut werden können, ist bislang nicht bekannt.

Hulu ist ein Gemeinschaftsunternehmen von NBC Universal und des Medienkonzerns News Corporation, das im Oktober 2007 mit einem Startkapital von 100 Millionen Dollar angeschoben wurde. Mitte 2009 stieg Disney mit Kapital in gleicher Höhe als Partner ein. Bislang sind alle Videos für US-Nutzer kostenfrei abrufbar, der Dienst ist werbefinanziert. Nach eigenen Angaben hat Hulu im vergangenen Jahr mehr als 100 Millionen US-Dollar eingenommen und soll seit dem vierten Quartal 2009 durchgehend schwarze Zahlen geschrieben haben. Alle Kosten sollen dabei bereits berücksichtigt sein, was die Umsatzbeteiligung der Inhaltelieferanten einschließe.

Deutschen Anwendern verweigert sich Hulu meist mit einer Fehlermeldung ("Currently our video library can only be streamed within the United States"). Bisher ist nur die auf Hulu zur Erstausstrahlung gebrachte Dokusoap/Big-Brother-Mischung "If I Can Dream" für alle Internetnutzer abrufbar. Insofern muss man abwarten, ob die die Angabe auf der Website, man strebe eine internationale Verfügbarkeit an, nicht ein Lippenbekenntnis bleibt. (nij)