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Zu langsam und zu unnötig: Rabbit r1 ist jetzt ein Android-Agent

Aus Hasen-orange mach Android-grün: Aus dem Rabbit r1 ist ein Agent geworden, der Android-Geräte kontrollieren kann.

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Zwei Rabbit-Mitarbeiter stellen den Agenten im Video vor.

Zwei Rabbit-Mitarbeiter stellen den Agenten im Video vor.

(Bild: Rabbit)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Ein (vielleicht letztes) Aufbäumen: Der Rabbit r1 hat als orangefarbenes Gerät ausgedient. Stattdessen gibt es nun Rabbits Android-Agenten. Der entspricht quasi dem gesamten Funktionsumfang des eigenständigen Geräts, lässt sich aber auf einem anderen Gerät integrieren. Wobei die Präsentatoren in einem Video die Anweisungen in eine klassische Promptbar eingeben. Zunächst geht das nur für Android, entsprechend hat der grüne The Bot, wie die Android-Figur schlicht heißt, von Rabbit nun lange Ohren bekommen.

Das Android-Agenten-Logo

Der Android-Agent hat Zugriff auf die Apps und Einstellungen eines Geräts. Diese kann er steuern – sowohl eine einzelne Aufgabe als auch eine Abfolge an Aufgaben. Dazu gehört laut Blogbeitrag unter anderem, dass er die Einstellungen zu den App-Benachrichtigungen ändern und Youtube nach einem Video durchsuchen kann sowie "Getränkezutaten aus einer Cocktail-App zu einer Einkaufsliste in Google Keep hinzufügen" oder ein "KI-generiertes Gedicht auf Whatsapp versenden" kann. Der Agent kann auch Spiele herunterladen und spielen. Alle Anweisungen funktionieren freilich dank KI in natürlicher Sprache. Nur: Warum sollte man einen Agenten ein Spiel spielen lassen. Und warum braucht man einen Agenten, der ein KI-generiertes Gedicht verschickt und Getränkezutaten aus einer Cocktail-App auf die Einkaufsliste setzt?

Die Macher sagen, dass alles noch etwas zu langsam laufe und man weitere Verbesserungen vornehmen müsse – bei der "Geschwindigkeit, der Korrektheit und Intelligenz". Man stelle sich nur vor, das Gedicht reime sich nicht oder die Cocktailkirsche für die Glasdekoration fehlt auf der Einkaufsliste.

Videos by heise

Der Android-Agent soll nur ein Teil eines "geräteübergreifenden multi-Agenten-Systems" sein. Schon in den kommenden Wochen werde es Neuigkeiten dazu geben. Bereits im vergangenen Oktober hatte Rabbit den LAM Playground vorgestellt – darauf scheint der Agent zu basieren. In einer Videodemonstration zeigen die Gründer damals, wie damit ein Browser gesteuert und in diesem das aktuelle Wordle der New York Times gelöst wird. Der Mensch, der diese Anweisung gegeben hat, liest derweil ein Buch und wartet auf das Wordle-Ergebnis. Ein herrlicher Spaß, wenn man das Spiel nicht selbst spielt.

Screenshot aus der Videovorstellung des LAM Playground.

Immerhin, in Sachen Stil sind die Rabbit-Mitarbeiter absolut auf dem neuesten Stand: Das griffige Orange trifft auf flaumige Schnauzbärte, die seit Timothée Chalamet angesagt sein sollen, und einen Sony Trinitron aus den 90er Jahren, auf dem man die Fortschritte des r1 mitverfolgen kann. Retro.

Rabbit ist damit zumindest langlebiger als Humane und der AI Pin – beide wurden etwa zeitgleich vorgestellt und sollten als zusätzliche Geräte nützlich sein, KI-Agenten in Plastikgehäuse. Schon damals fragten sich viele Menschen, warum dafür ein Gerät nötig sein sollte. Humane wird nun von HP übernommen, wobei an dem Gerät nicht weiter gearbeitet wird. Die Mitarbeiter sollen KI in das bereits bestehende Geräteportfolio des Drucker- und Laptopherstellers bringen. Bereits gekaufte AI Pins funktionieren nur noch bis Ende Februar 2025, danach wird der Zugang zu den Servern gekappt.

(emw)