Dreifach-Insolvenz für Lars Windhorst

Gleich drei Firmen hat er in die Insolvenz geführt, der ehemalige Jungstar der deutschen Unternehmensgründer Lars Windhorst, der auch schon einmal als "deutscher Bill Gates" gehandelt wurde.

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Von
  • Torge Löding

Gleich drei Firmen hat er in die Insolvenz geführt, der ehemalige Jungstar der deutschen Unternehmensgründer Lars Windhorst. Wie das Westfalen-Blatt unter Berufung auf einen Berliner Gerichtssprecher meldet, handelt es sich dabei um die Windhorst AG, die Windhorst Electronics GmbH und die Windhorst Capital Holding GmbH. Gegen den 27-jährigen Windhorst wird seit längerem wegen des Verdachts des Millionenbetrugs ermittelt.

Während für die Electronics GmbH das Insolvenzverfahren bereits eröffnet worden sei, stehe die AG zur Sicherung vorhandener Forderungen unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Die Bankkonten der AG seien beschlagnahmt und die geschäftigen Aktivitäten unter Überwachung gestellt, berichtet die Zeitung. Nach Angaben des Justizsprechers ist über den Insolvenzvertrag der Capital Holding GmbH noch nicht entschieden.

Windhorst hatte bereits Anfang der neunziger Jahre als Minderjähriger seine erste Firma gegründet. Er importierte PC-Zubehör aus Asien und handelte sich durch ein rasantes Wachstum des Unternehmens, das schnell auch Filialen in Hongkong und London eröffnete, den Ruf als "deutscher Bill Gates" ein -- mit besonderer Würdigung durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl.

In den vergangenen Jahren zerfiel die Windhorst-Firmengruppe. Ende Mai 2003 legte Windhorst als Privatmann einen Offenbarungseid ab. Er soll mehr als 60 Millionen Euro Schulden angehäuft haben. Bei den Ermittlungen geht es darum, ob er ein Darlehen von Beginn an nicht vereinbarungsgemäß zurückzahlen wollte. Windhorsts Geschäftspartner Ulrich Marseille hatte ihm 2001 rund zehn Millionen Euro geliehen. Marseille hat Strafanzeige erstattet, im Herbst soll vor dem Landgericht Trier die Verhandlung beginnen. Zuvor soll es zu Handgreiflichkeiten zwischen Marseille -- der auch als Parteigänger des Hamburger Rechtspopulisten Ronald Barnabas Schill bekannt wurde -- und Windhorst gekommen sein. (tol)