Impfstoff gegen Treibhausgase

Es klingt wie ein Witz, ist aber Realität: Australiens riesige Viehherden sind für einen ansehnlichen Teil der Treibhausgas-Emissionen des Landes verantwortlich - eine Impfung könnte das in Zukunft verhindern, berichtet Technology Review.

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Von
  • Sascha Mattke

Dass rülpsende Tiere das Weltklima beeinträchtigen sollen, klingt wie ein Witz. Ist es aber nicht: 14 Prozent sämtlicher Emissionen von Treibhausgasen in Australien gehen auf das Konto der dortigen riesigen Schaf- und Rinderherden. Beim Aufstoßen atmen sie Methan aus, und das trägt zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei. Mit einem Impfstoff soll sich das jetzt ändern, berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe 7/2004.

Das Methan entsteht im Pansen, dem ersten von vier Mägen bei Wiederkäuern, wenn dort Bakterien Pflanzenfasern in ihre Bestandteile zerlegen. Obendrein wird bei diesem Prozess zehn Prozent der in der Nahrung enthaltenen Energiemenge verbraucht.

Der australische Molekularbiologe André Denis-Wright hat mit Kollegen bereits einen Impfstoff-Prototypen entwickelt, der die Tiere gegen die methanogenen Bakterien immunisiert. In ersten Tests gingen die Methan-Ausdünstungen bei Schafen damit um acht Prozent zurück. Die Forscher gehen davon aus, dass sich das noch steigern lässt. Versuche mit Rindern sollen folgen. (sma)