HP: Okaye Quartalszahlen, Maßnahmen gegen US-Zölle

HP verzeichnet ein kleines Umsatzplus, will seine US-Läger füllen, die PC-Produktion teils aus China verlagern und 1000 bis 2000 Entlassungen aussprechen.

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(Bild: Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der PC- und Druckerhersteller HP hat die Geschäftszahlen für sein Ende Januar abgeschlossenes Fiskalquartal bekannt gegeben. Demnach stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal leicht um 2,4 Prozent auf 13,5 Millarden US-Dollar, der Gewinn fiel von 622 auf 565 Millionen US-Dollar. CEO Enrique Lores zeigte sich zufrieden, HP habe "das dritte Quartal in Folge Umsatzwachstum" erzielt. Dennoch wolle man im Rahmen des Restrukturierungsprogramms "Future Ready" 1000 bis 2000 Entlassungen aussprechen und so 300 Millionen US-Dollar sparen.

Laut CRN kündigte Lores an, bis Ende Oktober 90 Prozent der für den US-Markt bestimmten PCs nicht mehr in China fertigen zu wollen. Wohin er die Produktion verlagern will, sagte er nicht. HP hat laut Statista in den vorigen Quartalen je rund 13,5 Millionen PCs und Notebooks gefertigt und einen Anteil am US-Markt von um 25 Prozent erzielt, wobei dieser Markt um 18 Millionen Stück umfasst. Demnach würde HP in den USA um 4,5 bis 5 Millionen PCs und Notebooks pro Quartal verkaufen, also rund ein Drittel seiner Produktion. Die Produktionsverschiebung würde also etwa 4 Millionen Stück pro Quartal betragen. Auch der chinesische PC-Hersteller Lenovo hatte angekündigt, mehr Produktion ins Ausland zu verlagern. Ob die Hersteller mit diesen Maßnahmen gesteigerten Produktionskosten in China entgegenwirken, auf US-Bedingungen reagieren oder allgemein ihre Lieferketten resilienter gestalten, sei dahingestellt.

HPs CFO Karen Parkhill will jedenfalls zusätzlich die US-Lagerbestände aufstocken, um US-Importzöllen zuvorzukommen. Acer kündigte erst vor einigen Tagen an, die Notebookpreise für US-Endkunden um 10 Prozent anzuheben und den Zollaufschlag somit an die Kunden weiterzugeben.

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Laut Quartalszahlen wuchs der Umsatz der PC- und Notebook-Sparte um 5 Prozent auf 9,2 Millarden US-Dollar. Darin wuchs der Business-Bereich um 10 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar, der Consumer-Bereich gab um 7 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar nach. Ein signifikanter Teil des Wachstums bei Firmen-PCs resultiere laut CEO Enrique Lores aus dem "Windows 11 refresh". Viele PCs mit Windows 10 lassen sich aufgrund geänderter Hardwareanforderungen nur mit Tricks auf Windows 11 upgraden, die für Firmen nicht unbedingt praktikabel sind.

Der Umsatz der Drucker-Sparte sank um 2 Prozent auf 4,3 Millarden US-Dollar. Man habe nun über eine Million Abonnenten für das Instant-Ink-Abo gewinnen können. Das Consumer-Geschäft sei um 5 Prozent gewachsen, das Business-Geschäft um 7 Prozent gefallen.

Vor einigen Tagen geriet HP mit der Ankündigung in die Schlagzeilen, Anrufer in der Support-Hotline absichtlich 15 Minuten in eine Warteschleife zu stecken. Nach kritischen Medienberichten zu dem Vorhaben rückte HP allerdings wenige Tage später von dem Vorhaben ab.

Kurz vorher hatte HP das Start-Up Humane übernommen, das vor anderthalb Jahren den AI Pin vorgestellt hatte, ein KI-gesteuertes Ansteckkästchen, das die Smartphone-Nachfolge antreten sollte. Das Vorhaben war gescheitert, die Server hinter den AI Pins sind inzwischen abgeschaltet, die Geräte funktionslos. Das übernommene Team von Humane soll bei HP daran arbeiten, KI-Technik ins Geräteportfolio von HP zu integrieren. (jow)