Campusnetze: CampusOS stellt neuen Leitfaden fĂĽr private 5G-Netze vor
Das CampusOS-Konsortium präsentiert einen neuen Leitfaden für den Betrieb offener 5G-Campusnetze. Er soll Alternativen zu kommerziellen Lösungen zeigen.
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
Das CampusOS-Konsortium hat einen Leitfaden zum Aufbau und Betrieb von offenen, modularen 5G-Campusnetzen veröffentlicht. Er soll Organisationen von der Ermittlung der eigenen Bedürfnisse zu einem fertigen, privaten 5G-Netz führen. Gleichzeitig sollen die offenen Netze eine Alternative zu proprietären Lösungen kommerzieller Anbieter sein. "Wir wollen die digitale Souveränität von Unternehmen in Deutschland und Europa stärken", so Projektkoordinator Slawomir Stanczak vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut.
Technische und wirtschaftliche Empfehlungen fĂĽr 5G-Netze
Der Leitfaden richtet sich an Entscheidungsträger und technische Fachkräfte und soll sie zunächst von der Bedarfsermittlung im Unternehmen bis hin zu konkreten Anwendungsfällen leiten. Danach gehen die Autoren für den Aufbau und den Betrieb privater 5G-Netze einerseits auf wirtschaftliche Belange ein. Dazu zählen Produktlebenszyklen, Wertschöpfungsketten und Kompetenzen. Zudem sprechen sie technische Handlungsempfehlungen aus. Sie zeigen dabei mögliche Wege von den Anforderungen bis zur Fertigstellung auf und nehmen Bezug auf die Wahl von Komponenten und übergreifender Funktionalität.
Für die Erstellung des Leitfadens entwickelten die Projektbeteiligten zunächst eine Referenzarchitektur für 5G-Campusnetze. Sie entstand auf Grundlage offener, modularer Funktechnologien mit interoperablen Netzkomponenten unter Berücksichtigung von Open-RAN-Richtlinien. Außerdem erarbeiteten und testeten die Projektpartner Blaupausen und einen Bausteinkatalog. Ferner analysierten sie Wertschöpfungsketten und Betreibermodelle.
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Zum CampusOS-Konsortium gehören 22 Mitglieder aus Industrie und Forschung. Sie entwickelten unter der Führung des Heinrich-Hertz-Instituts und des Fraunhofer-Instituts für offene Kommunikationssysteme in einem dreijährigen Projekt den Leitfaden für die Industrie. Dazu erhielten sie vom Bundeswirtschaftsministerium eine Förderung von etwa 18 Millionen Euro. Nach dem Projektende führt die Allianz für offene 5G-Unternehmensnetzwerke (5G-ALOE) die Aktivitäten fort.
(sfe)