UBTech: Flotte von humanoiden Robotern arbeitet bei Zeekr kollaborativ

UBTech trainiert seine humanoiden Walker-S1-Roboter so, dass sie gemeinsam Aufgaben in der Industrie erledigen können. Ein erstes Training erfolgte bei Zeekr.

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Roboter arbeiten in Fabrik zusammen.

Humanoide Walker-S1-Roboter arbeiten kollaborativ bei Zeekr.

(Bild: UBTech Robotics)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

UBTech, Entwickler und Hersteller des humanoiden Roboters Walker S1, setzt erstmals weltweit mehrere humanoide Roboter in einer Fabrik ein, die zusammenarbeiten mĂĽssen, um Aufgaben zu erfĂĽllen. Das sogenannte Training 2.0 der Walker-S1-Roboter erfolgt in der chinesischen 5G Smart Factory des Automobilherstellers Zeekr. Zum Einsatz kommt dabei das intelligente Framework BrainNet, das die Zusammenarbeit der humanoiden Roboter koordiniert.

Bisher sind verschiedene humanoide Roboter bei Autobauern, wie etwa BMW, Mercedes-Benz, Tesla oder Nio als Einzelkämpfer im Einsatz. Sie erledigen in der Produktion oder Logistik einzelne, sich wiederholende Aufgaben. Doch viele der Aufgaben können nur im Team erledigt werden, sodass eine Instanz benötigt wird, die die Roboter in ihrem Handeln koordiniert. Sie legt etwa fest, welcher Roboter welche Teilaufgabe erledigt und welche Tätigkeiten eventuell mit zwei oder mehreren Robotern erledigt werden müssen.

UBtechs BrainNet geht allerdings noch einen Schritt weiter und bildet eine Art Schwarmintelligenzsystem. Es besteht im Wesentlichen aus einem "Superhirn" und einem intelligenten "Unterhirn". Das Superhirn basiert auf einem umfangreichen multimodalen Modell, das eine intelligente hybride Entscheidungsfindung ermöglicht. Es verwaltet etwa komplexe Aufgaben innerhalb einer Produktionslinie. Das intelligente Unterhirn basiert dagegen auf einem Transformer-Modell. Es integriert eine allgemeine, feldübergreifende Wahrnehmung und eine kollaborative Steuerung mehrerer Roboter. Damit wird paralleles, verteiltes Lernen unterstützt und die Entwicklung und der Transfer von Fähigkeiten beschleunigt.

UBTech behauptet, dass BrainNet sich selbst kontinuierlich weiterentwickeln kann. Es sei in der Lage, große Datenmengen zu verarbeiten und humanoide Roboter "mit einem menschenähnlichen gesunden Menschenverstand auszustatten". Die Walker-S1-Roboter können so ihre Aufgaben selbstständig unterteilen, planen und koordinieren. Im Ergebnis optimieren die Roboter ihre Zusammenarbeit in komplexen industriellen Abläufen selbst.

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Das multimodale Denkmodell von UBTech wurde mit einem industriellen Datensatz trainiert, den das Robotikunternehmen mit seinen humanoiden Walker-S-Robotern in verschiedenen Autofabriken in der Praxis gesammelt hat. Das Modell ist in der Lage, sich an spezielle Arbeitsfunktionen anzupassen.

Ausprobiert hat UBTech das BrainNet in der 5G Intelligent Factory von Zeekr. Mehrere Dutzend Walker S1 wurden dabei trainiert und in komplexen Produktionsbereichen wie etwa der Fahrzeug- und Endmontage sowie der Qualitätsprüfung eingesetzt. Die humanoiden Roboter arbeiteten dabei gemeinsam an einzelnen Aufgaben. Darunter fielen etwa Sortier- und Handhabungsaufgaben sowie Präzisionsmontagen. Dabei stellten sie unter Beweis, dass humanoide Roboter in der Lage sind, kollaborativ in realen industriellen Umgebungen zu arbeiten.

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UBtech hofft, dass das Training 2.0 bei Zeekr das kollaborative Training mehrerer humanoider Roboter und die Entwicklung von KI-Modellen beschleunigt. UBTech will nun den Einsatz seiner Walker-S1-Roboter auf weitere Partnerfabriken ausweiten, darunter etwa der chinesische Automobilhersteller Geely Auto, der Mutterkonzern von unter anderem Volvo Cars, Polestar und Lotus ist.

(olb)