MWC

Xiaomi-Objektiv verwandelt das Smartphone in eine MFT-Kamera

Xiaomi zeigt auf dem MWC seine Vorstellung eines Smartphones mit Wechselobjektiven. Der Clou ist der magnetische Anschluss.

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Smartphone mit Ansteckobjektiv

(Bild: heise online, rbr)

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Ein Ansteckobjektiv verwandelt das Smartphone in eine Micro-Four-Thirds-Kamera: Dieses Konzept zeigt Xiaomi auf dem MWC. Das sogenannte "Modular Optical System" besteht aus einem angepassten Xiaomi 15 und einem eigens entwickelten Objektiv samt Sensor. Das Xiaomi-Prinzip funktioniert etwas anders als der ebenfalls auf dem MWC gezeigte Realme-Ansatz. Bei letzterem beherbergt das Smartphone den Sensor, beim Xiaomi bilden Ansteckobjektiv und Sensor eine Einheit.

Das Objektiv findet per Magneten Halt am Smartphone, zwei Pogo-Pins versorgen es mit Strom.

(Bild: heise online, rbr)

Xiaomi verwendet für das Objektiv einen Micro-Four-Thirds-Sensor. Dieser sammelt Licht im Vergleich zu Typ-1-Zoll-Sensoren – den größten Sensoren, die man aktuell in Smartphones findet – auf einer nahezu doppelt so großen Fläche (225 mm² vs. 116 mm²). Der von Xiaomi "Light Fusion X" getaufte Sensor hat eine Auflösung von 100 Megapixeln. Herkömmliche MFT-Sensoren, die zum Beispiel in aktuellen Panasonic-Kameras stecken, erreichen eine Auflösung von maximal 25 Megapixel. Den kompakten Abmessungen zum Trotz versieht Xiaomi das Objektiv mit einer lichtstarken Offenblende von f/1,4, der Bildwinkel entspricht dem eines 35-mm-Objektivs an einer Kleinbildkamera.

Das Objektiv hält sich mit Magneten am Smartphone-Gehäuse fest und wird dort zusätzlich mit zwei Pogopins verankert. Über die Pins wird das Objektiv mit Strom versorgt. Mit dem Smartphone kommuniziert es mittels einer proprietären Technik, die Xiaomi LaserLink nennt und die eine Datenübertragung von bis zu 10 GBit/s ermöglichen soll. Fotos liefert es als JPGs oder RAW-Dateien an, die weitere Verarbeitung erfolgt auf dem Smartphone.

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Im Vergleich zum ebenfalls auf dem MWC gezeigten Realme-Konzept eines Smartphones mit Wechselobjektiven punktet das Xiaomi-Objektiv mit seinen trotz größerem Sensor kompakteren Abmessungen. Weniger nachhaltig ist dagegen, dass jedes Objektiv auf einen eigenen Sensor angewiesen wäre und die Objektive nur mit Xiaomi-Smartphones kompatibel wären. Beim Realme-Objektiv dagegen handelt es sich laut Hersteller-Angaben um eines mit L-Mount-Anschluss, das per Adapterring ans Smartphone angeschlossen wird. Allerdings machte Realme keine Angaben, inwiefern das Smartphone mit regulären-L-Mount-Objektiven zusammenarbeiten würde und ob die Realme-Objektive an L-Mount-Kameras funktionieren würden.

(rbr)