SETI@home wechselt zu BOINC

Das seit Mai 1999 laufende Distributed Computing Projekt SETI@home Classic ist durch SETI@home BOINC abgelöst worden.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Das seit Mai 1999 laufende Distributed-Computing-Projekt SETI@home Classic ist durch SETI@home BOINC abgelöst worden. Mit BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) hat das Projekt eine neue Infrastruktur erhalten, die die positiven Erfahrungen von SETI@home Classic umsetzen und dessen Nachteile vermeiden soll. BOINC ist eine generelle Plattform für Verteiltes-Rechnen-Projekte.

Im neuen zweistufigen Aufbau wird BOINC die Entwicklung der Technik für Verwaltung und Verteilung von Daten und Programmen, die Teilnehmerverwaltung sowie die Statistiken übernehmen. Die wissenschaftlichen Projekte wie SETI@home I (BOINC), SETI@home II und Astropulse aus Berkeley, ebenso wie beliebige andere Projekte, brauchen sich dieser Techniken dann nur noch zu bedienen.

SETI@home ist ein wissenschaftliches Experiment, das mit dem Internet verbundene Computer zu einer Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) nutzt, indem ein frei erhältliches Programm abgearbeitet wird, welches Daten vom größten Radioteleskop der Erde herunterlädt und analysiert. Das SETI@home-Programm funktioniert wie eine Art Bildschirmschoner. Es startet, wenn der Computer nicht benutzt wird, und beendet seine Tätigkeit, sobald man seine Arbeit wieder aufnimmt. In der Zwischenzeit hilft der Computer bei der Auswertung der Radioteleskop-Daten.

Anwendern, die bereits an dem Projekt teilnehmen, wird empfohlen zum neuen SETI@home zu wechseln. Sollte es Probleme mit der neuen Version geben, gibt es noch die Möglichkeit BOINC wieder zu deinstallieren und das klassische SETI@home weiterhin laufen zu lassen.

Zur Vorbereitung der Umstellung wurde bereits am 14.Mai ein Abbild vom klassischen SETI@home gemacht (mit allen Userinformationen, Teams und Profilen). Diese wird benutzt, um die neue SETI@home-Datenbank zu starten.

Am 22.Juni 2004 startete SETI@home unter BOINC offiziell. Nun wird es eine Übergangsphase geben, in welcher es jedem Anwender frei steht, entweder das klassische, oder das neue SETI@home(unter BOINC) zu benutzen. Während dieser Zeit werden zwar Resultate gezählt, aber nicht in die neue Datenbank übernommen.

Sobald SETI@home unter BOINC bei allen ohne größere Probleme funktioniert und die Software für die meisten gängigen Plattformen verfügbar ist, wird der Datenserver für classic-SETI@home abgestellt. Das wird dann der Zeitpunkt sein, an dem alle Teilnehmer zu SETI@home unter BOINC wechseln müssen. (pen)