Keine Nao- und Pepper-Roboter mehr? Aldebaran Robotics insolvent
Der Hersteller der humanoiden Robotern Nao und Pepper, Aldebaran Robotics, ist in die Insolvenz gerutscht. Ob und wie es weitergeht, ist weitgehend unklar.
Ein Bild aus besseren Tagen: Der Pepper-Roboter von Aldebaran Robotics begrĂĽĂźt einen Besucher.
(Bild: MikeDotta/Shutterstock.com)
Das französische Robotikunternehmen Aldebaran Robotics hat Mitte Februar Insolvenz angemeldet und wird voraussichtlich auch keine kleinen humanoiden Nao- und Pepper-Roboter mehr produzieren, wie BFM TV berichtet. Die Roboter sind besonders in der Wissenschaft und bei Teilnehmern des RoboCup, den Fußballwettbewerben humanoider Roboter, beliebt. Ein Rettungsplan soll das Unternehmen nun wieder flott für den Markt machen. Entlassungen sind geplant.
Aldebaran Robotics befindet sich seit 2022 im Besitz der RAG-Stiftung Essen. Seit 2019 hat das Unternehmen aber nur Miese gemacht. Insgesamt 150 Millionen Euro an Schulden sind seitdem aufgelaufen. Mitte Februar wurde das Unternehmen unter Insolvenzverwaltung gestellt.
Stellenabbau geplant
Ein Rettungsplan soll nun die Wende bringen und ein Käufer für das Robotikunternehmen gefunden werden. Dazu ist ein massiver Stellenabbau geplant. Rund die Hälfte aller Beschäftigten soll entlassen werden, um Geld zu sparen. Intern wird die Wirksamkeit der Pläne jedoch angezweifelt. Denn der Arbeitsanfall bliebe gleich und müsste dann von deutlich weniger Mitarbeitern erledigt werden.
Zwischen 5000 und 10.000 Euro kostet ein humanoider Klein-Roboter Nao, der etwas größere Pepper etwa zwischen 17.000 und 20.000 Euro. Wirklich erfolgreich war Aldebaran Robotics seit seiner Gründung im Jahr 2005 nie. Das Unternehmen war immer wieder auf externe Geldgeber angewiesen. Zuletzt auf die RAG-Stiftung, die aber die Finanzierung von Aldebaran Robotics im Sommer 2024 abrupt einstellte. Seitdem ist das Robotikunternehmen noch mehr in Schieflage geraten und letztlich in die Insolvenz geschlittert.
Offenbar reichte die Nachfrage nach den Robotern nicht aus, um die Firma am Laufen zu halten. Für Roboter, die nur weitgehend in der Forschung und zum Entertainment eingesetzt werden können, sind die Preise allerdings auch nicht besonders attraktiv.
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Derzeit sieht es nicht danach aus, dass Nao und Pepper weiter produziert werden können. Momentan verhandelt die Geschäftsleitung mit den Insolvenzverwaltern. Sollte die RAG-Stiftung kein weiteres Geld zuschießen und sich auch kein Käufer finden, dann wird Aldebaran Robotics liquidiert und die Patente des Unternehmens werden veräußert.
(olb)