Viele Unternehmen klagen weiterhin ĂĽber langsamen Netzausbau

Der lahme Netzausbau in Deutschland bleibt ein Hemmschuh für viele Firmen – und die Verfügbarkeit von schnellem Internet vor Ort oft unter Bedarf.

vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Glasfaser und Hand

(Bild: SHARKstock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Der schleppende Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk in Deutschland macht immer noch einer erheblichen Zahl von Unternehmen zu schaffen, wie aus einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervorgeht. Demnach sagten nur 73 Prozent der befragten Unternehmen, dass die aktuelle Verfügbarkeit von schnellem Internet vor Ort ihrem Bedarf entspreche – zwei Prozent weniger als noch im Jahr 2022.

"Die Digitalisierung der Unternehmen hängt maßgeblich davon ab, wie schnell Glasfasernetze bis in die Gebäude ausgebaut werden und moderne Mobilfunknetze flächendeckend verfügbar sind", sagte Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Der derzeitige Netzausbau könne aber nur schwer mit den steigenden Anforderungen der Unternehmen Schritt halten.

Die Wirtschaft sei auf eine geordnete Migration der Kupfernetze auf flächendeckende Glasfaserinfrastrukturen bis in die Gebäude hinein angewiesen, betonte Treier. Besonders Cloud-Lösungen und Künstliche Intelligenz führten zu einem immer größeren Bedarf an Bandbreite. Als Beispiel für die Unterversorgung nannte Treier einen mittelständischen Industriebetrieb, der seine Betriebsdaten nicht online sichern könne und stattdessen Festplatten durch die Gegend bewegen müsse.

"Hier brauchen wir dringend eine Beschleunigung des Netzausbaus, der allzu häufig an schleppenden Genehmigungsverfahren der öffentlichen Hand hängt", monierte Treier. Konkret beklagte die DIHK, dass ein vorhandener Branchenstandard zur kostengünstigen Verlegung von Glasfaserleitungen von vielen regionalen Genehmigungsbehörden nicht anerkannt werde. Viele Bauämter forderten weiterhin, die Glasfaser unnötig tief und kostenaufwendig zu verlegen.

Videos by heise

Unzufrieden sind die befragten Unternehmen offenbar auch mit dem Stand der Digitalisierung in der deutschen Verwaltung. Nach Schulnoten von 1 bis 6 bewerteten die Firmen diesen im Schnitt mit 4,29 – also gerade noch ausreichend. Befragt wurden nach Angaben der DIHK 5381 deutsche Unternehmen verschiedener Branchen und Größen.

(axk)