Trotz E-Rezept: DocMorris schreibt auch 2024 Verluste
Obwohl es seit einem Jahr auch für Online-Apotheken einen Einlöseweg für das E-Rezept gibt, verzeichnete DocMorris noch Verluste. Das soll sich ändern.
(Bild: heise online)
Trotz starkem Wachstum beim E-Rezept gibt es bei DocMorris hohe Verluste, für dieses Jahr hofft das Unternehmen dank E-Rezept auf Profit. Das geht aus einem Brief von DocMorris an die Investoren hervor. Dabei helfen sollen zusätzliche Dienstleistungen wie Telemedizin. Nach Angaben des Unternehmens würden elektronische Rezepte, das E-Rezept und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für "nahtlose digitale Gesundheitsprozesse" sorgen. Den Bericht für das erste Quartal 2025 kündigt DocMorris für den 10. April an.
Der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) lag laut Brief bei 48,6 Millionen Franken. Den bislang hohen Betriebsverlust begründete DocMorris nach Informationen von dpa "mit den erhöhten Investitionen ins Marketing für das E-Rezept in Deutschland". Erst kürzlich hatte DocMorris eine neue Marketingkampagne "Mach's dir Doc einfach" gestartet.
GroĂźteil der E-Rezepte ĂĽber Cardlink
85 Prozent der E-Rezepte werden laut DocMorris über Cardlink eingelöst. Dabei müssen Versicherte ihre elektronische Gesundheitskarte an die NFC-Schnittstelle ihres Smartphones halten und in der App DocMorris-App einen SMS-Code eingeben. Das Unternehmen hatte vor rund einem Jahr zuerst die Zulassung für die Funktion erhalten, die auf Drängen der Online-Apotheken ermöglicht wurde. Das durchschnittliche Alter der Kunden, die bei DocMorris über Cardlink bestellen, beträgt dabei 57 Jahre.
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Aus dem Brief geht hervor, dass sich die Zahl der Neukunden für das E-Rezept im vergangenen Jahr verdreifacht und im letzten Quartal sogar verfünffacht habe. Zudem gelinge dem Unternehmen bei den E-Rezept-Kunden eine bessere Kundenbindung. DocMorris konnte zudem Wachstum bei der Belieferung rezeptfreier Arzneimittel erzielen. Die Effizienzsteigerung begründete DocMorris auch mit gutem Marketing. Die 2020 aufgekaufte Münchner Telemedizin-Tochter Teleclinic konnte ihren Umsatz auf 11 Millionen Franken verdoppeln, den positiven Ebitda-Beitrag auf rund 3 Millionen Franken. Inzwischen haben die App rund 2,5 Millionen Menschen heruntergeladen. Anlässlich einer geplanten Kapitalerhöhung will das Unternehmen mehr Details zur Prognose des Unternehmens geben.
(mack)