Mit Laserinternet gegen Starlink: Alphabet gliedert Taara aus X-Abteilung aus
Bei X von Alphabet werden Projekte entwickelt, die die Welt verbessern sollen. Das fĂĽr Internetanbindungen per Laser soll nun auf eigenen Beinen stehen.
Ein Laserterminal, das in Indien installiert wird.
(Bild: Taara)
Der Google-Konzern Alphabet gliedert seine Abteilung für laserbasierte Internetverbindungen aus der Abteilung für riskante Ideen aus und hofft, dass Taara dem Robotaxi-Startup Waymo nacheifern kann. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf Eric Teller, den Geschäftsführer von X, wie die Abteilung inzwischen heißt. Der Schritt soll es Taara ihm zufolge ermöglichen, schnell an Kapital zu kommen, strategische Investments anzuziehen und schneller zu wachsen. Gegenwärtig ist Taara demnach in zwölf Staaten aktiv, Vorzeigeprojekt ist wohl weiterhin eine Internetanbindung per Laser über dem Kongo in Westafrika. Ein Ziel ist es, dem Bericht zufolge, eine Konkurrenz zu Starlink von SpaceX aufzubauen.
Bestehende Infrastruktur stärken
Taara ist aus dem längst eingestampften Google-Unternehmen Loon hervorgegangen, das entlegene Regionen mit Stratosphärenballons ans Internet anbinden wollte. Dafür sollten eigentlich Laser große Datenmengen zwischen den Ballons übertragen, bei Taara kommen sie viel tiefer zum Einsatz. Die vergleichsweise leicht zu installierenden Sender und Empfänger von Taara können in geringen Höhen über Distanzen von bis zu 20 Kilometern maximal 20 GBit/s übertragen, schreibt Taara. Damit kann bestehende Infrastruktur leicht erweitert oder die Kapazität des Mobilfunknetzes etwa während Großveranstaltungen vergrößert werden.
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Die Terminals können laut der Financial Times einfach an bestehende Masten, Bäume oder Gebäude angebracht werden, das dauere nur Stunden. Während Starlink aus Kapazitätsgründen vor allem in abgelegenen Gegenden – also beispielsweise auf Kreuzfahrtschiffen – seine Stärken ausspielen kann, könne die Technik von Taara die Netzinfrastruktur vor allem in dicht besiedelten Gebieten rasch verstärken. Weil Taara die Daten per Laser überträgt, werden auch die immer voller werdenden klassischen Frequenzen umgangen. Ein vor wenigen Tagen vorgestellter neuer Chip soll jetzt dafür sorgen, dass die eigenen Terminals mit viel weniger beweglichen Teilen auskommen, kleiner sein können und weniger fehleranfällig werden.
(mho)