Raumfahrt: Isar Aerospace will am Donnerstag ins All fliegen

Isar Aerospace hat die Startgenehmigung fĂĽr seine Rakete Spectrum bekommen. Der Erstflug soll in dieser Woche stattfinden.

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Rakete Spectrum von Isar Aerospace auf der Startrampe

Rakete Spectrum von Isar Aerospace auf der Startrampe

(Bild: Isar Aerospace)

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Spectrum darf fliegen: Das deutsche Raumfahrtunternehmen Isar Aerospace hat die Genehmigung fĂĽr den ersten Start erhalten.

Die Rakete dürfe vom Andøya Spaceport auf der gleichnamigen Insel im Norden des Landes abheben, teilte die norwegische Zivilluftfahrtbehörde Luftfartstilsynet mit. Die Startgenehmigung gilt für den Zeitraum vom 20. bis 31. März 2025. Isar Aerospace plant nach eigenen Angaben den Start am 20. März.

Der Erststart der Spectrum wird auch der erste Flug einer orbitalen Trägerrakete von Kontinentaleuropa aus. Für die Luftfartstilsynet ist das "ein historischer Meilenstein für die Raumfahrtindustrie in Norwegen".

"Wir nähern uns dem wichtigsten Moment unserer bisherigen Reise", sagte Daniel Metzler, Chef und Gründer des Unternehmens. "In der aktuellen geopolitischen Situation geht es bei unserem ersten Testflug um viel mehr als nur um einen Raketenstart: Raumfahrt ist eine der wichtigsten Plattformen für unsere Sicherheit, unsere Widerstandsfähigkeit und unseren technologischen Fortschritt." Mit dem Erstflug der Rakete wolle das Unternehmen dazu beitragen, dass Europa wieder "den dringend benötigten, unabhängigen und wettbewerbsfähigen Zugang zum Weltraum wiedererlangt."

Die zweistufige Rakete Spectrum ist 28 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 2 Metern. Das MĂĽnchener Unternehmen hat sie inklusive der Aquila-Triebwerke komplett selbst entwickelt.

Die Rakete soll 1000 Kilogramm Nutzlast in eine niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO) oder 700 Kilogramm in einen sonnensynchronen Orbit (SSO) bringen können. Die erste Stufe verfügt über neun Triebwerke, die zweite über eines. Als Treibstoff setzt Isar Aerospace flüssigen Sauerstoff und Propan ein.

Isar Aerospace fĂĽhrte Mitte Februar einen Test des Triebwerks der ersten Stufe durch. Das Triebwerk der zweiten Stufe wurde bereits Ende vergangenen Jahres erfolgreich gezĂĽndet.

Isar Aerospace wurde 2018 von drei Absolventen der Technischen Universität München gegründet. In mehreren Finanzierungsrunden hat das Unternehmen 400 Millionen Euro gesammelt und ist damit das am besten finanzierte deutsche Raumfahrt-Start-up.

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Neben Isar Aerospace entwickeln auch noch die Rocket Factory Augsburg (RFA), HyImpulse sowie der Verein Gaia Aerospace Raketen in Deutschland. RFA will vom Raketenstartplatz SaxaVord auf den Shetland-Inseln starten. Jedoch explodierte die Rakete RFA One im vergangenen August beim Triebwerkstest.

(wpl)