Vodafone: Froyo für Nexus One später, Internetweitergabe kostenpflichtig

Vodafone hat bestätigt, dass das Update auf Android 2.2 für bei Vodafone gekaufte Nexus-One-Geräte erst in zwei Wochen kommt. Die hinzugekommenen Funktionen für Internetweitergabe und WLAN-Hotspot erfordern in Vodafone-Netzen zusätzliche Datentarife.

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Von
  • Jan-Keno Janssen
  • Stefan Porteck

Bisher vertreibt Vodafone als einziger Netzwerkbetreiber das Google Nexus One in Deutschland.

(Bild: Google)

Bei Vodafone erworbene Nexus-One-Smartphones erhalten das Update auf die neueste Android-Version 2.2 (Codename: Froyo) voraussichtlich in zwei Wochen, bestätigte ein Sprecher des Netzbetreibers am Donnerstag gegenüber heise online. Nach einer technischen Überprüfung soll das Update dann "over the air" (OTA), also direkt auf dem Smartphone, bezogen werden können. Bei Google gekaufte Geräte hatten die OTA-Aktualisierung bereits Anfang der Woche erhalten.

Die beiden in Android 2.2 hinzugekommenen Funktionen Internetweitergabe per USB und WLAN-Hotspot sollen laut Vodafone nicht gesperrt werden, deren Nutzung in Vodafone-Netzen ist aber wie bei anderen Smartphones nicht in den Standard-Internettarifen inbegriffen. So müssen Kunden entweder 49 Cent pro MByte für das Surfen am PC zahlen oder sich das zusätzliches Datenpaket InternetPlus beziehungsweise InternetPlus Flat mit einem Gigabyte Inklusiv-Volumen buchen. Je nach Vertrag kostet es bei einer Laufzeit von mindestens zwei Jahren monatlich zwischen 10 und 30 Euro.

Ob die zweiwöchige Verzögerung des Updates wie von einigen Anwendern vermutet mit dem Abrechnungsverfahren für die Modemfunktion zusammenhängt, ist unklar. Google- und Vodafone-Mitarbeiter versicherten zwar, dass sich die Änderungen auf netzwerkbezogene Einstellungen wie APNs oder Notruf-Nummern beschränken soll. Dass diese Anpassungen notwendig sind, konnten wir bei unseren Praxistests aber insofern nicht bestätigen, als dass bei mehreren Smartphones mit der US-Version von Android 2.2 Internet und Telefonie im Vodafone-Netz einwandfrei funktionierte.

Eine manuelle Installation der in Übersee bereits freigegebenen US-Version von Froyo gelingt auf Vodafone-Geräten nur über Umwege, weil deren Update-Funktion die Signatur des US-Builds nicht akzeptiert. Das Problem lässt sich nur umgehen, indem man den Bootloader entsperrt. Die Garantie des Gerätes erlischt dabei jedoch.

Anleitungen dafür finden sich in diversen Android-Foren. Sobald der Bootloader entsperrt wurde, lässt sich ein im Internet frei verfügbares "Recovery Image" aufspielen, welches die Signaturen außer acht lässt. Das alternative Image dient lediglich dazu, das eigentliche Betriebssystem im Flash-Rom zu installieren. Mit einem derart vorbereitetem Nexus One entspricht der eigentliche Installationsvorgang dem der Vorabversion Froyo Build FRF50.

Beim Update auf Android 2.2 wird das alternative Recovery-Image mit überschrieben – bis auf den geöffneten Bootloader unterscheidet sich das Gerät dann nicht mehr von einem direkt bei Google gekauften Nexus One.

Obgleich das Entsperren des Bootloaders alle Einstellungen des Telefons löscht (nicht die Daten auf der SD-Karte), geht die erneute Einrichtung flott von der Hand: Im Einstellungs-Menü "Datenschutz" findet sich die Option "Meine Einstellungen sichern". Aktiviert man sie vor dem Update, werden nach der Froyo-Installation wieder alle zuvor installierten Apps heruntergeladen. Außerdem stehen die gespeicherten WLANs inklusive Passwörter sowie die Lesezeichen sofort wieder zur Verfügung – sie werden in der "Cloud", also auf Google-Servern, gespeichert. Nicht in die Sicherung eingeschlossen ist allerdings die Konfiguration der Home-Screens sowie SMS. (acb)