Experten: Zunehmende sexuelle Belästigung von Kindern beim Chatten

Pädophile sprechen die Kinder gezielt an, um sie mit pornografischen Fotos zu schockieren, Kontakte zu knüpfen oder die Kinder persönlich zu treffen, sagte die Leiterin der Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch "Zartbitter".

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Von
  • dpa

Kinder werden beim Chatten im Internet nach Darstellung von Experten zunehmend sexuell belästigt und ausgebeutet. In Chaträumen, in denen Kinder und Jugendliche Austausch mit Gleichaltrigen suchten, würden sie häufig auf "sexuelle Weise" angesprochen und belästigt, teilte am Montag Zartbitter Köln mit, eine Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch.

Pädophile sprächen die Kinder gezielt an, um sie mit pornografischen Fotos zu schockieren, Kontakte zu knüpfen oder die Kinder persönlich zu treffen, sagte Zartbitter-Leiterin Ursula Enders. In einzelnen Chaträumen drehten sich bis zu zwei Drittel aller Kontaktversuche um "sexuelle Anmache".

Die Art der Belästigung und Ausbeutung reicht demnach von Fragen zu den ersten sexuellen Erfahrungen, über klare Anweisungen, sich vor dem PC selbst zu befriedigen, bis hin zur Anbahnung von Treffen. Enders selbst hatte sich beispielsweise seit Oktober in den Chaträumen an Gesprächen beteiligt, in denen sie sich als zwölfjähriges Mädchen oder Junge ausgab. "Man sollte Kindern nicht das Internet verbieten, aber Eltern müssen informiert sein, was dort alles geschehen kann." (dpa) / (anw)