Raspberry Pi OS: Eigene Systemabbilder mit rpi-image-gen erstellen
Mit dem neuen Tool rpi-image-gen lassen sich benutzerdefinierte Images von Raspberry Pi OS erstellen. Die Pflege eines eigenen Repositories ist nicht nötig.
(Bild: Raspberry Pi Foundation)
Die Entwickler von Raspberry Pi OS haben mit rpi-image-gen ein neues Tool für die Erstellung benutzerdefinierter Images veröffentlicht. Mit ihm lässt sich selbst auswählen, welche Pakete zur Linux-Distribution gehören und bei der Installation des Betriebssystems auf den Einplatinencomputer gelangen. So können etwa Entwickler von eingebetteten Systemen oder Administratoren von Organisationen die benötigten Programme und Einstellungen vorab festlegen. Dazu nutzt die Anwendung textbasierte Konfigurationsdateien und soll eine Alternative zum bisherigen Tool pi-gen bilden.
Kein eigenes Repository nötig
Sogenannte Profile definieren die Debian-Pakete und Installationsvorgänge für das eigene Image. Anders als in pi-gen lassen sich dazu beliebige Paketquellen auswählen, ein eigenes Repository ist nicht erforderlich. Das Image-Layout beschreibt die Anordnung des Abbildes auf der Festplatte. Es umfasst etwa Dateisysteme und Partitionstabellen. Auf Grundlage der Konfigurationsdatei im .ini-Format erstellt rpi-image-gen das benutzerdefinierte Image von Raspberry Pi OS. Mit der Datei können Nutzer das erforderliche Profil und Layout festlegen und für unterschiedliche Pi-Modelle und Einsatzzwecke anpassen.
Weiterhin ist die Konfigurationsdatei mit der Hardware des jeweiligen Einplatinencomputers verknüpft. So soll sichergestellt sein, dass die festgelegten Einstellungen mit dem Gerät kompatibel sind, etwa die Größe der Partitionsabbilder mit der Kapazität der Onboard-eMMC übereinstimmen. Außerdem lassen sich über dpkg-Pfade einzelne Dateien während der Installation ausschließen. Jedes Image erhält bei der Erstellung eine Software-Stückliste, mit der sich die jeweiligen Komponenten identifizieren und bekannte Sicherheitslücken verfolgen lassen.
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Im ersten Release umfasst das rpi-image-gen mehrere Beispiel-Images. Eines davon ist ein minimaler Build, der nur die zentralen Komponenten enthält und als Ausgangspunkt für die Erstellung weiterer Images ist. Alle Images, eine Dokumentation und das unter der 3-Clause-BSD-Lizenz veröffentlichte Tool finden sich auf GitHub. Die Entwickler empfehlen, rpi-image-gen auf einer aktuellen 64-Bit-Installation von Raspberry Pi OS auszuführen.
(sfe)