KI-Suche: Google bringt die AI Overviews nach Deutschland

Die "Übersicht mit KI" ist ein KI-generierter Fließtext. Google zeigt ihn künftig auch in Deutschland bei passenden Suchanfragen an.

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(Bild: Google)

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In Deutschland werden die AI Overviews, die es bereits in einigen Ländern gibt, Übersicht mit KI heißen. Google spielt die KI-generierten Fließtexte als Antworten ab sofort auch hierzulande auf Deutsch aus, sofern Google meint, es sei sinnvoll, auf eine Frage mit einem solchen Text zu antworten. Das sei vor allem bei besonders komplexen Fragen der Fall, sagt Google. Andernfalls bekommt der Fragestellende wie bisher eine Liste mit Links und Vorschauen.

(Bild: Google)

Die KI-Übersichten erscheinen oberhalb weiterführender Links, beinhalten aber auch Links zu den Quellen. Werbung wird es zunächst innerhalb der KI-Antworten nicht geben, drumherum gibt es jedoch wie bei Google üblich Platz für Anzeigen und gesponsorte Suchergebnisse.

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Die Fließtexte generiert eine Version von Gemini, Googles Large Language Model (LLM), die explizit auf Suchaufgaben trainiert wurde. Hinzukommen Googles Rankingsysteme. Bei der bisherigen Suche gab es eine Reihe von Faktoren, die für das Ranking verantwortlich waren. Dazu gehören unter anderem die Core Web Vitals, bei denen es darum geht, wie gut eine Webseite aufgebaut ist. Welche Inhalte besonders gut eingestuft werden, aktualisiert Google stetig in sogenannten Core-Updates. Derzeit steht dabei etwa im Vordergrund, welche Informationen hilfreich für Nutzer sind. Auch bei den KI-generierten Antworten wird all das eine Rolle dabei spielen, welche Quellen herangezogen und verlinkt werden.

Google beteuert, dass alle Sicherheitsmaßnahmen der Suche nun auch bei den KI-Übersichten greifen. Das gilt insbesondere für sogenannte "Your Money Your Life"-Webseiten – das sind solche, deren Inhalte sich auf die Sicherheit, Gesundheit und finanzielle Stabilität von Menschen und das Wohl der Gesellschaft auswirken können.

Laut Google halluziniert die KI-Suche nicht gleichermaßen wie ein LLM oder Chatbot alleine, weil sie auf die Webinhalte zugreift. Dabei könne das Modell aber dennoch Informationen missinterpretieren. In Ländern, in denen die AI Overviews schon länger verfügbar sind, hat es bereits äußerst fragwürdige KI-Antworten gegeben – wie bei allen gängigen KI-Modellen aller Anbieter.

Problematisch ist, dass Menschen mit den KI-Übersichten oftmals schon zufrieden sein dürften und entsprechend nicht mehr auf die Webseite der Quelle für die Information gehen. Dann fehlt der Quelle jedoch mit dem Klick auch die Möglichkeit, mit Werbung auf der eigenen Seite Geld zu verdienen. Ein Geschäftsmodell, das sich seit Jahren durchgesetzt hat, nun jedoch mit KI-generierten Antworten auf der Kippe steht. Das betrifft auch die KI-Suchen von ChatGPT, Perplexity oder dem Copilot.

Google sagt, die Qualität der Klicks sei dafür besser, sprich: Menschen würden länger auf der Webseite verweilen und auch zufriedener sein. Sie müssten nicht auf die Schnelle Webseiten öffnen und enttäuscht wieder schließen, weil die Quelle doch nicht dem entsprach, was sie sich erhofft hatten. Menschen, denen die AI Overviews angezeigt werden, seien laut Google zufriedener. Es nutzten sogar mehr junge Menschen die KI-Suche. Die waren zuletzt dafür bekannt, Informationen bei Tiktok zu suchen.

(emw)