"Strategie nicht getestet": GameStop will Cash-Reserven in Bitcoin investieren
Mit 500.000 gekauften Bitcoin hält MicroStrategy mehr als jede andere Firma. Nun will der Videospielhändler GameStop ebenfalls in großen Umfang einsteigen.
(Bild: Brandi Lyon Photography / Shutterstock.com)
Der US-Videospielhändler GameStop hat angekündigt, mit Firmengeld Bitcoin kaufen zu wollen und dass es dafür auch keine Obergrenze gibt. Das habe der Verwaltungsrat einstimmig beschlossen, teilte die Firma der US-Börsenaufsicht SEC mit. Anfang Februar verfügte das Unternehmen demnach über Barreserven in Höhe von fast 4,8 Milliarden US-Dollar. Theoretisch könnte das Vermögen vollständig in die Kryptowährung gesteckt werden. GameStop erkennt gegenüber der SEC an, dass der Kurs des Bitcoin starken Schwankungen unterworfen ist: "Unsere Bitcoin-Strategie wurde nicht getestet und kann sich als nicht erfolgreich erweisen." Aufgelistet werden dann noch weitere Risiken, etwa durch Angriffe auf eigene Wallets.
Von MicroStrategy vorgemacht
Mit der Hinwendung zu Bitcoin folgt GameStop dem Softwareunternehmen MicroStrategy, das inzwischen als Strategy inklusive Bitcoin-Logo im Namen auftritt. Seit Sommer 2020 kauft die Firma immer wieder Bitcoin und besitzt inzwischen mehr als 500.000 davon. Beim gegenwärtigen Kurs sind die Reserven von MicroStrategy also rund 45 Milliarden US-Dollar wert. Keine andere Firma hält mehr Bitcoin, schreibt das Finanzmagazin CNBC. Der Aktienkurs von MicroStrategy hat sich seit Beginn der Bitcoin-Käufe fast verdreifacht, in diesem Jahr steht ein Plus von 10 Prozent zu Buche. Beim GameStop hat die Entscheidung zugunsten der Kryptowährung nun für einen Kursanstieg von fast 20 Prozent gesorgt, große Sprünge ist man da aber bereits gewohnt.
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Die Bitcoin-Käufe bezeichnet CNBC nun als jüngsten Versuch von GameStop-CEO Ryan Cohen, das angeschlagene Geschäft des Einzelhandelsunternehmens zu beleben. Erst zum Jahreswechsel hat GameStop alle Filialen in Deutschland geschlossen. Parallel zur Bekanntmachung der neuen Strategie hat GameStop publik gemacht, dass im jüngsten Quartal 131 Millionen US-Dollar Gewinn erwirtschaftet wurden, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. GameStop war Anfang 2021 in die Schlagzeilen gerückt, als der Aktienkurs, angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern, eine atemberaubende Rallye hingelegt hat. Das bescherte Hedgefonds, die auf einen Kursverfall gewettet hatten, enorme Verluste.
(mho)