Studio-Ghibli-Stil geht viral mit OpenAIs neuem Bildgenerator

Mit OpenAIs neuem Bildgenerator lassen sich Fotos in einen anderen Stil umwandeln. Das Internet liebt es, Urheber finden es fragwürdig.

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Ein Meme im Studio-Ghibli-Style.

Ein Meme im Studio-Ghibli-Style.

(Bild: X)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

OpenAI-CEO Sam Altman schaut auf seinem neuen Profilbild bei X aus wie eine Figur aus einem Film von Studio Ghibli: Ein comic-hafter Junge. Damit liegt Altman im Trend. In den sozialen Netzwerken werden gerade massenhaft Bilder geteilt, die aussehen, als würden sie aus einem der bekannten Filme des Studios stammen. Ghibli ist verantwortlich für Filme wie "Prinzessin Mononoke", "Das Schloss im Himmel" und "Mein Nachbar Totoro". Die Bilder sind mit OpenAIs neuem Bildgenerator gemacht worden. Das wirft mal wieder die Frage nach dem Urheberrecht auf.

Sam Altmans X-Profil.

Das Wort Ghibli trendet bei X, auf Reddit gibt es zahlreiche Beiträge, man kommt an den Bildern kaum vorbei, wenn man soziale Medien nutzt. Bekannte Memes gibt es jetzt im Ghibli-Style. Doch das japanische Filmstudio ist nicht dafür verantwortlich.

Gemacht wurden die Bilder mit OpenAIs neuem Bildgenerator. Dieser basiert auf dem omnimodalen Model GPT-4o und steckt seit Kurzem nativ in ChatGPT. Noch ist die Verfügbarkeit auf die kostenpflichtigen Abonnements beschränkt, aber auch Menschen mit kostenlosem Account sollen darauf zugreifen können.

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Der Bildgenerator kann Bilder nehmen und in einen anderen Stil übertragen. So geschehen mit den Ghibli-Kopien. Dass es möglich ist, Bilder zu generieren, die so gut dem Stil der Filme entsprechen, spricht dafür, dass das KI-Modell mit den Filmen von Studio Ghibli trainiert wurde. Nun stellt sich die Frage, ob OpenAI die Filme für das Training nutzen durfte. Es gibt noch keine abschließende Antwort darauf.

Mehrere Verlage und Künstler klagen gegen OpenAI, aber auch Meta und Midjourney, weil sie sagen, es sei nicht rechtmäßig, dass ihre Werke ohne Erlaubnis genutzt wurden. Entscheiden müssen darüber Richter. Da der neue Bildgenerator von OpenAI nun aber auch Bilder so exakt in einem vorgegebenen Stil ausgeben kann, stellt sich zudem die Frage, ob das erlaubt ist. Hier läuft beispielsweise eine Klage von unter anderem Sarah Andersen gegen Stability AI, Runway und Midjourney. Sie und weitere Künstlerinnen wollen sowohl gegen das Training vorgehen als auch die Tatsache, dass Werke im Stil von jemandem anders erstellt werden können. Andersen zeichnet Comics, in denen es vor allem um eine junge Frau mit Katze geht. Ihre Figur wurde bereits mittels Bildgenerator in Geschichten gebracht, die nicht der Künstlerin entsprachen.

Bisher hat sich Studio Ghibli nicht zu den Bildern geäußert.

(emw)