Facebook wie in alten Zeiten: Separater Freunde-Feed ohne Vorschläge

Facebook zeigt in einem separaten Tab wieder nur die Beiträge von Freunden an. Keine Vorschläge, kein KI-Spam.

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Blasen mit Freunden

(Bild: Meta Blogbeitrag)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Weniger KI-generierte Bilder von Jesus, der aus Krabben besteht oder Tinyhouses zu billigen Preisen oder Bilder von Stars und deren rührenden Geschichten. Das möchte Facebook nun offenbar mit dem neuen Freundes-Tab anbieten. "Bringing the Magic of Friends Back to Facebook" – die Magie der Freunde wieder zu Facebook bringen, heißt der dazugehörige Blogbeitrag.

Auch Mark Zuckerberg selbst vergleicht den neuen Feed mit dem Jahr 2006. Er postet einen Beitrag bei Instagram, in dem er durch seinen Feed damals und heute durch den neuen Freunde-Feed scrollt. Es soll in dem neuen Friends-Tab ausschließlich Inhalte von Freunden geben, keine vorgeschlagenen Inhalte. Meta kündigt an, dass dies sogar nur einer von mehreren Schritten in diesem Jahr sei, um "die Freude zurückzubringen, die wir mit Facebook einst schufen".

Im Blogbeitrag heißt es auch, dass man die Freunde aus den Augen verloren hätte: "Im Laufe der Jahre hat sich Facebook weiterentwickelt, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden, und erstklassige Erlebnisse in Gruppen, Videos, Marketplace und mehr geschaffen, aber die Magie der Freunde ist verschwunden. Wir werden im Laufe des Jahres mehrere ‘OG‘-Facebook-Erlebnisse hinzufügen, beginnend mit der überarbeiteten Registerkarte ‘Freunde‘.

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Für die Veränderung von sozialen Netzwerken und anderen Online-Diensten, wenn Interessen von Investoren überhandnehmen, hat sich der Begriff Enshittification etabliert, den Cory Doctorow sich ausgedacht hat. Auf Deutsch spricht man auch oft vom Plattformverfall. Mehr Werbung, höhere Kosten, mehr Fokus auf Partner und Werbetreibende führen dazu, dass die Nutzer aus dem Fokus geraten. Neben Facebook trifft das beispielsweise auch auf Google zu, deren Suchergebnisse von Werbung dominiert sind, Fake-Bewertungen und Produkte machen Amazon zu schaffen, Facebook, Instagram, Tiktok und Co. zeigen mehr Werbung an, die vor allem auch oftmals fragwürdig ist.

Aktuell dürfte den großen Internet-Unternehmen auch KI zu schaffen machen. Auf Facebook gibt es eine regelrechte Flut an KI-Beiträgen, die Klicks einsammeln sollen. Auch Google muss versuchen, originale Quellen von Kopien und SEO-gerechtem KI-Spam zu trennen.

Facebooks neuer Freunde-Tab startet ab sofort in den USA und Kanada. Er beinhaltet nicht nur die Beiträge von Freunden, sondern auch Geburtstage und Vorschläge für weitere gemeinsame Freunde. "Soziale Medien sollten sich sozial anfühlen. In diesem Sinne werden wir im Laufe des Jahres weitere lustige, einfache Erlebnisse hinzufügen, die Ihnen helfen, sich auf Facebook zu verbinden und auszutauschen."

(emw)