Ausprobiert: 256 GByte RAM im Desktop-PC
Mit den nun erhältlichen 64-GByte-Modulen sind bis zu 256 GByte Arbeitsspeicher möglich. Wir haben ausprobiert, auf welchen Plattformen sie funktionieren.
Crucial verkauft seine 64-GByte-Speicherriegel im schlichten Gewand ohne KĂĽhlbleche.
(Bild: heise online / mma)
- Alex Cameron Hall
Speichermodule mit einer Kapazität von 64 GByte für Deskop-PCs sind da. Bisher waren solche Workstation- oder Serverplattformen vorbehalten, da es sie nur als Registered RAM (RDIMMs) gab. Mainboard-Hersteller wie Asrock, Asus, Gigabyte und MSI kündigten die Unterstützung für insgesamt bis zu 256 GByte Arbeitsspeicher (4 × 64 GByte) bereits Anfang 2024 an, allerdings kommen erst jetzt passende Desktop-taugliche Unbuffered DIMMs (UDIMMs) mit 64 GByte in den Handel. Sie folgen auf die "krummen" 48-GByte-Riegel, die seit Anfang 2023 erhältlich sind.
Ausprobiert
Wir haben zwei Kits mit je zwei 64-GByte-DIMMs von Crucial erhalten und mit mehreren aktuellen CPU-Plattformen ausprobiert. Schon beim Auspacken fällt auf, dass die Module aufgrund ihrer Kapazität beidseitig mit Speicherchips bestückt sind. Getestet haben wir die Kits mit folgenden Prozessoren und Chipsätzen:
- AMD AM5: Ryzen 7 9800X3D + X870
- AMD AM5: Ryzen 7 7950X + X670
- Intel LGA1700: Core i5-14500 + Z790
- Intel LGA1851: Core Ultra 5 235K + Z890
Alle getesteten Systeme booten mit den vollen 256 GByte Arbeitsspeicher. Die Mainboards benötigen dabei eine aktuelle BIOS-Version, sonst startet der Rechner nicht. Passende Firmware steht von den meisten Mainboard-Herstellern seit wenigen Wochen zum Download bereit. Im Falle von Asus erschien ein funktionierendes Beta-BIOS am Tag des Tests.
Ein Kit aus zwei Modulen für 128 GByte Arbeitsspeicher erreicht auf allen Plattformen auf Anhieb die versprochene Geschwindigkeit von 5600 Megatransfers pro Sekunde (MT/s, DDR5-5600). Im Betrieb mit vier Modulen und insgesamt 256 GByte Speicherkapazität laufen die Module nur mit einer Geschwindigkeit von 3600 MT/s bei AMD und 4400 MT/s bei Intel. Dies entspricht den Spezifikationen der jeweiligen Plattform für den Betrieb von zwei Modulen pro Kanal und Dual-Rank-Bestückung. Höhere Taktfrequenzen wären per Übertaktung außerhalb der Spezifikation möglich.
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Besonders interessant ist diese hohe Kapazität für professionelle Anwendungen. Für die meisten Desktop-Anwendungen inklusive 3D-Spielen sind 256 GByte oder auch 128 GByte dagegen überdimensioniert. Zudem kostet die geringere Taktfrequenz bei Vollbestückung Performance.
Als Alternative zu den hier getesteten RAM-Riegeln bietet auch Kingston Module mit 64 GByte Kapazität an (ab 721 €). Im Gegensatz zu Crucial handelt es sich bei diesen Modulen aber um sogenannte Clocked Unbuffered DIMMs (CUDIMMs). Ein zusätzlicher Verstärkerchip auf der Platine bereitet das Taktsignal von der CPU auf und erlaubt so höhere Taktfrequenzen, in diesem Fall 6400 MT/s (DDR5-6400). Allerdings laufen sie derzeit nur mit Intels Arrow-Lake-Prozessoren alias Core Ultra 200S optimal.
GByte-Preis bleibt stabil
Preislich liegt ein 64-GByte-Riegel von Crucial nahezu gleichauf mit Kits bestehend aus zwei 32-GByte-UDIMMs – eine erfreuliche Entwicklung direkt zum Start. Das macht diese neuen Module interessant, denn so sind in Desktop-Bereich 128 GByte Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus ohne Performance-Einbußen möglich. Entsprechende SO-DIMMs für Notebooks werden bereits gelistet (ab 447,99 €), aber aktuell noch nicht ausgeliefert, ebenso UDIMMs mit Kühlblech (ab 729 €).
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(acha)
