Uralt-Werkzeug Gopher für mobile Geräte

Mit einem Overbite genannten Projekt will Cameron Kaiser den Gopher Space für das moderne Web "retten", ihn vor allem für ressourcenknappe mobile Geräte nutzen.

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Von
  • Henning Behme

Der Kalifornier Cameron Kaiser will mit seinem Overbite genannten Projekt das Vor-Web-Werkzeug Gopher wiederbeleben, vor allem mit Blick auf ressourcenschwache Geräte wie Handys. Dazu hat er für Firefox (OverbiteFF) und Android 1.5+ ein Add-on geschrieben; letzteres liegt in einer Alpha-Version vor.

Firefox und Verwandte wie SeaMonkey und Camino beherrschen zwar noch das Gopher-Protokoll, ab Version 4.0 soll Firefox jedoch ohne diese Unterstützung ausgeliefert werden. Hier kommt das genannte Add-on ins Spiel. WebKit-Browser wie Safari und Chrome kennen das Protokoll nicht, ebensowenig Opera.

1991, fast zeitgleich mit dem World Wide Web, hatten Mark P. McCahill und andere an der Universität von Minnesota mit Gopher eine Technik entwickelt, die Dateien komfortabler als über FTP zugänglich machte. Das Protokoll regelt der RFC 1463 – ebenfalls von McCahill et alii.

Kaiser führt als Argument für die Wiederbelebung Gophers in einem Positionspapier an, dass beispielsweise die Navigation für den Nutzer auf allen Gopher-Servern identisch erscheine und seine Nutzung insbesondere Geräten mit schwacher Rechenleistung zugute komme. Auch im Sinne des Green Computing biete diese Sparsamkeit Vorteile. (hb)