Kursrutsch überall: Kryptowährungen wie Bitcoin sacken übers Wochenende ab
Nach der Ankündigung drastischer US-Zölle hatte es den Anschein, als würden Kryptowährungen ihre Kurse fast halten können. Jetzt geht es aber steil nach unten.
(Bild: Net Vector/Shutterstock.com)
Auch der Bitcoin bleibt von den Entwicklungen an den Finanzmärkten nicht verschont. Der Preis ist am Montag zwischenzeitlich unter 75.000 US-Dollar gefallen. Damit sind bei der wichtigsten Kryptowährung nun fast alle Kursgewinne wieder verloren, die nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten erzielt wurden. Die Marke von 75.000 US-Dollar hatte der Bitcoin erstmals in der Wahlnacht erreicht, in den Wochen danach war der Kurs sogar auf mehr als 100.000 US-Dollar gestiegen. Seit Trumps Amtseinführung geht es jetzt aber stetig bergab, und das, obwohl der US-Präsident jetzt eigentlich als Freund von Kryptowährungen wahrgenommen werden will. Die Ankündigung von massiven Zöllen hat lediglich für die letzte Kurskorrektur gesorgt.
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In den vergangenen sieben Tagen ging es für alle Kryptowährungen steil nach unten, der Wertverlust von über 8 Prozent beim Bitcoin ist noch vergleichsweise klein. Ethereum hat im gleichen Zeitraum fast 19 Prozent an Wert verloren, ebenso XRP. Solana ist sogar um fast 23 Prozent abgestürzt, bei Cardano sind es aktuell gut 20 Prozent. Alle fünf Kryptowährungen sind damit schon wieder deutlich weniger wert als Anfang März – damals hatte Trump angekündigt, dass sie Teil einer strategischen Kryptoreserve der USA werden sollen und deutliche Kurssprünge ausgelöst. Laut Daten von CoinMarketCap ist die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen allein seit Sonntag um mehr als 11 Prozent beziehungsweise weit über 200 Milliarden US-Dollar gefallen.
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Noch kurz nach der Ankündigung des immensen Zollpakets hatte es den Anschein erweckt, als könnte der Bitcoin den Kursverlusten der klassischen Finanzmärkte entgehen, auch wenn der Kurs nachgab. Danach sieht es jetzt nicht mehr aus. Donald Trump hat mit den Gebühren auf fast alle Einfuhren Handelspartnern auf aller Welt den Kampf angesagt. Pauschal gelten demnach jetzt Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus so gut wie allen Staaten. Für viele sollen je nach Handelsdefizit deutlich höhere Strafabgaben greifen. Auf Einfuhren aus Deutschland und anderen Staaten der Europäischen Union in die USA sind weitere Zölle in Höhe von 20 Prozent vorgesehen.
Trump, der in seiner ersten Amtszeit noch ein Kritiker von Kryptowährungen wie dem Bitcoin war und um die Vormachtstellung des US-Dollar fürchtete, hat seine Einstellung im Wahlkampf geändert. Im Gegenzug hat seine Wahlkampagne millionenschwere Spenden aus der Branche bekommen, die sich von der neuen Regierung viel mehr Freiheiten erhofft. Unterstützt wurden demnach auch Kandidaten für den US-Kongress, die die Wünsche in die Gesetzgebung einfließen lassen sollen. Aus dem ist bislang wenig Kritik an der Politik Trumps zu hören und am Montag gerieten auch die klassischen Finanzmärkte weiter unter Druck.
(mho)