SCO legt Einspruch gegen das Ende der unendlichen Geschichte ein

SCO will den Prozess neu aufrollen, in dem Richter Ted Stewart entschied, dass das Copyright an Unix bei Novell geblieben ist, als Novell das Unix-Geschäft an die SCO Group verkaufte.

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Von
  • Detlef Borchers

Wenige Tage vor der Verhandlung im eigenen Konkursverfahren hat die SCO Group ihren Einspruch gegen ein Urteil eingelegt, mit dem eine Reihe von Prozessen dieser Firma der Boden entzogen wird. Wie Groklaw berichtet, will SCO die Entscheidung von Richter Ted Stewart vor einem Berufungsgericht verhandeln. Stewart hatte die Entscheidung einer Jury für rechtmäßig erklärt, die nach einer mündlichen Verhandlung befunden hatte, dass das Copyright an Unix bei Novell geblieben ist, als Novell das Unix-Geschäft an die SCO Group verkaufte. Außerdem hatte Stewart eine Eingabe von SCO verworfen, den Prozess zu wiederholen.

Im eingereichten, von Groklaw dokumentierten Schriftsatz will SCO, dass sich das 10. Appellationsgericht der USA mit dem Fall befasst. Es soll die Entscheidung der Jury aufheben und das Urteil von Richter Stewart kassieren. Alternativ wäre SCO auch in diesem Fall damit einverstanden, den Prozess zu wiederholen. Ob SCO die finanziellen Mittel hat, diese neue Runde oder gar ein neues Verfahren zu bestreiten, hängt jedoch von der Verhandlung des Konkursgerichtes ab, in der die SCO Group einen Geschäftsplan präsentieren muss. Die Firma selbst ist offenbar der Ansicht, dass man dank einer 2005 getroffenen Finanzvereinbarung mit der Anwaltskanzlei Boies Schiller & Flexner LLP die Kosten für das Aufrollen des gesamten Prozesses in erster Instanz gedeckt sind.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't-Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(jk)