E-Plus vereinfacht UMTS-Netzausbau

Der Netzbetreiber hat eine Technik entwickelt, mittels der sich auch erhöhte Standorte für UMTS-Basisstationen nutzen lassen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Düsseldorfer Mobilnetzbetreiber E-Plus hat für den UMTS-Netzausbau eine Technik entwickelt, mittels der sich auch erhöhte Standorte für UMTS-Basisstationen nutzen lassen. Mittels der Ultra High Sites (UHS) genannten und zum Patent angemeldeten Technik lassen sich mehr als 100 Meter hohe Standorte wie Fernseh- oder Industrietürme nun auch als Standorte für UMTS-Antennen nutzen. Dabei umspannen mehrere stark bündelnde Antennen sehr große Gebiete wie ein Schirm.

Der Vorteil liegt darin, dass weit weniger konventionelle UMTS-Standorte benötigt werden. Das ermögliche schnelleren Netzausbau zu niedrigeren Kosten, meint das Unternehmen. Die Funkreichweite einer UHS-Station beträgt in der Stadt zwei bis vier Kilometer, in Randbezirken vier bis sechs Kilometer. Herkömmliche UMTS-Basisstationen haben nur wenige hundert Meter Reichweite. Ein UHS-Standort ersetzt daher im Durchschnitt acht herkömmliche UMTS-Standorte. Für eine Stadt von rund 100.000 Einwohnern wie Erlangen reiche laut E-Plus ein einziger Standort auf einem Industrieschornstein aus, um das gesamte Stadtgebiet mit UMTS zu versorgen. Bei konventionellem Aufbau wären dagegen 14 UMTS-Basisstationen nötig. Auf dem 234 Meter hohen Düsseldorfer Rheinturm ersetzt eine UHS sogar 40 herkömmliche Standorte.

E-Plus will bis zum Jahresende bundesweit etwa 200 UHS-Standorte aufbauen und so 1500 konventionelle UMTS-Basisstationen einsparen. Bis 2005 sollen die Netzausbaukosten um etwa 60 Millionen Euro gesenkt werden. Erste UHS-Standorte will E-Plus am 1. Oktober in Betrieb nehmen, unter anderem auf dem Düsseldorfer Rheinturm, dem Olympiaturm in München sowie dem Colonius in Köln. (dz)