Jedes fĂĽnfte iPhone wird in Indien hergestellt

In Indien hat Foxconn seine Kapazitäten laut einem Medienbericht stark ausgebaut. Das Land wird so hinter China zum zweitgrößten Exporteur von iPhones.

vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Apple-Logo in Blau

(Bild: Erstellt mit Midjourney durch Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Kurz vor der ersten von vielen Zollrunden der neuen US-Regierung hat Apple offenbar 600 Tonnen iPhones von Indien aus in die USA einfliegen lassen – wie war das so schnell möglich? Bloomberg scheint nun die Antwort darauf gefunden zu haben: In bisher nicht bekanntem Ausmaß hat Foxconn India, eine Tochter des taiwanischen Unternehmens, auf dem Subkontinent seine Fertigungskapazitäten ausgebaut. Ein weiterer Zulieferer dort soll die Tata-Group sein.

Wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Quellenangaben berichtet, hat Apple bereits in der Corona-Pandemie damit begonnen, zusammen mit seinen Partnern die Produktionskapazitäten zu verlagern. Wegen Chinas strikter Lockdowns waren, beginnend vor fünf Jahren, die weltweiten Lieferketten immer wieder für Monate gestört. Inzwischen sollen 20 Prozent aller iPhones aus Indien kommen. Ein weiterer Produktionsort für die Apple-Handys ist Vietnam.

Laut Bloomberg haben die indischen Firmen in den letzten 12 Monaten iPhones mit einem Fabrikabgabewert von 22 Milliarden US-Dollar hergestellt. Die Summe bezieht sich also nicht auf den Marktpreis der Geräte, sondern auf das, was die Produzenten Apple berechnen. Die Zahl der dabei exportierten Geräte geht aus dem Bericht nicht hervor. Früheren Meldungen zufolge soll Apple in Indien vor allem iPhones für den US-Markt herstellen lassen, um dem schon länger bestehenden Handelskonflikt zwischen den USA und China zu entgehen.

Videos by heise

Erst am vergangenen Freitag hatte die US-Regierung die acht Tage zuvor angekündigten weltweit erhöhten Zölle für Elektronikprodukte ausgesetzt – auch für China. Dabei soll es sich aber nur um eine Gnadenfrist handeln, die Zölle sollen nun für bestimmte Produktgruppen einzeln festgesetzt werden. Zuvor waren die Abgaben für Import aus China nochmals erhöht worden, zuletzt auf 145 Prozent. Für Indien galten der ersten Ankündigung zufolge 26 Prozent, sodass das Engagement von Apple und Foxconn dort wohl auch langfristig Sinn ergeben könnte.

(nie)