Apple Ads: Apples Werbeplattform stellt sich breiter auf
Aus "Search Ads" wird "Apple Ads": Die Namensänderung signalisiert Apples steigendes Interesse am Milliardengeschäft mit Werbung in eigenen Apps.
(Bild: Sebastian Trepesch)
Suchwerbung allein war gestern: Apples Werbeplattform heißt statt "Apple Search Ads" jetzt "Apple Ads". Das Werbeangebot sei "über die Suche hinausgewachsen", deshalb habe sich das Unternehmen zu der Namensänderung entschieden, teilte Apple lapidar als Begründung mit. Neue Werbeformate oder Bannerplatzierungen wurden nicht angekündigt.
Apples wachsendes Werbegeschäft
Reine Suchmaschinenwerbung hat im App Store schon länger ausgedient: Seit gut zwei Jahren erscheinen Banner selbst in der prominenten Hauptansicht der App-Store-App, die direkt nach dem Öffnen erscheint. 650 Millionen Nutzer öffnen mindestens einmal pro Woche die zentrale App für den Software-Vertrieb auf iPhones, so Apple. Die Zahlen stammen allerdings noch aus dem Jahr 2022 und dürften längst höher ausfallen. Mit der rein für Apps gedachten Werbung im App Store erwirtschaftet Apple nach Einschätzung von Branchenbeobachtern inzwischen mehreren Milliarden US-Dollar Umsatz jährlich.
Bislang baut Apples Werbeplattform nur auf zwei Apps: den App Store sowie das hierzulande nicht verfügbare Apple News. In letztgenannter App sind auch Werbeschaltungen für andere Produkte erlaubt. Dort lässt Apple neben seiner hauseigenen Werbeplattform auch andere Vermarkter zu, Verlage können ihre Inhalte zudem selbst vermarkten. Aber auch die Applikation namens Aktien sowie die Apple-TV-App zählt der Konzern zu seiner Werbeplattform.
Viele Werbeplätze in Apple-Apps möglich
In der Branche wird regelmäßig darüber spekuliert, dass Apple sein Werbegeschäft mit Leichtigkeit deutlich hochfahren könnte: Die hauseigenen, vorinstallierten Apps bieten zahlreiche potenzielle Werbeflächen – und damit weiteres Umsatzpotenzial. Zuletzt ist besonders Apple Maps respektive Apple Karten als möglicher Kandidat für Werbung im Gespräch. Auch in den eigenen Betriebssystemen integriert Apple zunehmend mehr Reklame, etwa in den Einstellungen. Bislang wird dort für hauseigene Dienste getrommelt, eine Vermarktung der Werbeflächen an Dritte findet nicht statt. Microsoft hingegen testet sogar ein werbefinanziertes Office.
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Nutzer "vertrauen und verlassen sich auf Apple", so der Konzern in der Eigenwerbung für seine Ads-Plattform, deshalb würden sie auch mit Werbeanzeigen "interagieren". Kleinteiliges Targeting erlaubt der Konzern nicht, er bildet aber größere Nutzersegmente und kann dafür auf detaillierte Nutzungs- und Gerätedaten zurückgreifen, darunter etwa den groben Standort sowie die Angaben im Apple-Account zu Alter und Anschrift.
(lbe)