Leak mit vielen Interna: 4chan nach Hackerangriff offline gegangen

Unbekannte behaupten, weitreichenden Zugriff auf 4chan gehabt zu haben und haben angebliche Beweise öffentlich gemacht. Die Seite ist jetzt weitgehend offline.

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Hände auf einer beleuchteteten Tastatur

(Bild: Lord Beard/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das berüchtigte Onlineforum 4chan war womöglich monatelang kompromittiert: Nachdem Interna auf einer konkurrierenden Seite online gegangen sind, ist 4chan am Dienstag offline gegangen. Das berichtet unter anderem TechCrunch und verweist auf eine Bestätigung durch eine Person, deren E-Mail-Adresse Teil des Leaks war. Inzwischen können Teile von 4chan nach immensen Ladezeiten immer mal wieder angezeigt werden. Es sieht also nicht so aus, als würde sie dauerhaft offline bleiben.

Der US-Extremismusexperte Jared Holt ist auf Bluesky derweil Gerüchten entgegengetreten, dass in dem Leak auch E-Mail-Adressen von US-Universitäten und von US-Staatsbediensteten enthalten seien. Inhaltlich seien die Enthüllungen "wirklich langweilig", meint er.

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Angeblich hatte der anonyme Hacker monatelang kompletten Zugriff auf 4chan. Auf den Screenshots, die bei einem Konkurrenz-Forum geteilt wurden, gibt es einen Blick auf 4chan, wie ihn dort die Moderation und die "Hausmeister" ("janitors") haben. Letztere können laut TechCrunch Beiträge und Diskussionen löschen, haben aber weniger Rechte als Moderatoren. Über das Leak könnten also die Namen von Personen publik werden, die die berüchtigte Seite am Leben halten. Einer dieser Hausmeister hat dem US-Portal geantwortet und bestätigt, dass die verbreiteten Inhalte echt aussehen. Allzu große Sorgen macht sich die Person demnach aber nicht. Man habe immer damit gerechnet, dass solche Daten publik werden.

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4chan ist seit Jahren berüchtigt für seine kontroversen Inhalte. Beiträge werden dort standardmäßig anonym abgegeben, Urheberrechte ignoriert und Beiträge mit rechtsextremen oder antisemitischen Inhalten toleriert. Immer wieder haben problematische Trends im Internet dort ihren Ausgang genommen, so wie die einflussreiche Verschwörungserzählung rund um "QAnon". Das gilt aber auch für Memes, die nicht immer politisch sein müssen. Von Kontaktadressen auf 4chan haben verschiedene Medien kein Statement der Verantwortlichen selbst erhalten. Holt geht davon aus, dass die Seite auch wegen des jetzt erhöhten Interesses eine Weile nicht online gehen kann, aber bis zum Ende der Woche zurück sein wird. Die Seite müsste bis dahin auch umfassend gepatcht werden, schreibt er.

(mho)