Buchrezension: Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre

KI-Anwendungen an Hochschulen: Der von U. Dittler und C. Kreidl herausgegebene Sammelband dreht sich um künftige Rollen der Technik im akademischen Raum.

04.05.2025, 10:00 Uhr

Lesezeit: 2 Min.

c't Magazin

Von

Maik Schmidt

Die rasche Entwicklung künstlicher Intelligenz bedeutet an Hochschulen eine bislang ungekannte Herausforderung für alle Beteiligten. Die Technik ist nicht nur Gegenstand von Forschung und Lehre, sondern birgt auch eine Fülle von Chancen und Risiken für Verwaltung, Leistungskontrolle und die allgemeine Arbeitsweise von Lehrenden und Studierenden.

Die fünfzehn Artikel im vorliegenden Sammelband beleuchten den Hochschulalltag auf sehr unterschiedliche Weise. Analytische Beiträge, empirische Studien und Interviews drehen sich darum, was der Einsatz von Sprachmodellen und anderen KI-Werkzeugen für Auswirkungen haben wird.

Unter anderem gehen die Verfasser der Frage nach, welche Rolle KI in Prüfungen spielen soll und darf. Das betrifft nicht nur die Zulassung von KI-Werkzeugen als Hilfsmittel, sondern auch die Gestaltung von Prüfungsaufgaben und die Auswertung der erbrachten Leistungen. Alle Beteiligten begegnen dabei technischen und rechtlichen Herausforderungen.

Ein eigener Beitrag behandelt die Autorenschaft einer KI in Hausarbeiten und Forschungsartikeln. Wieder stellt die technische Ebene nicht das einzige und auch nicht das größte Problem dar.

Mehrere Erfahrungsberichte aus der akademischen Praxis vermitteln wertvolle Einblicke. Neben einem Konzept für Lehrveranstaltungen über künstlich intelligente Werkzeuge finden sich auch Erläuterungen zu Erfahrungen mit einem Selbstlernkurs über das KI-gestützte Schreiben von Hausarbeiten und Essays.

Die Interviews mit Studierenden und Lehrenden zu KI-bezogenen Themen liefern manch subjektive Komponente, ebenso wie Umfragen und dokumentierte Fallbeispiele. Künstliche Intelligenz, die sich auf dem Niveau aktueller Sprachmodelle bewegt, ist erst seit Kurzem verfügbar. Daher gibt es noch wenig belastbare Forschung. Insofern sind vielfarbige Schlaglichter und subjektive Aspekte legitim. Gewissermaßen visieren Prognoseversuche gerade in Sachen KI ein sich schnell bewegendes Ziel an. Das Buch gibt jedenfalls einen gut lesbaren Einstieg in die Materie und erleichtert die Orientierung.