Microsoft Edge macht Adobe-Reader auch für Geschäftsnutzer zum Standard

Privatnutzer von Edge sind schon lange auf den Adobe-Inline-Reader umgestellt. Ab September soll er auch für Geschäftskunden zum Opt-out werden.

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Das Microsoft Edge-Logo, angezeigt auf einem Laptop-Display.

(Bild: DANIEL CONSTANTE/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Im September will Microsoft zwei Jahre nach Einführung des Acrobat Reader zur PDF-Anzeige in Edge auch Geschäftskunden standardmäßig umstellen.

Wie praktisch alle Webbrowser zeigt Microsoft Edge PDF-Dokumente mit einem Inline-Reader an, der auch einfache Bearbeitungsmöglichkeiten wie zum Beispiel einen Textmarker bietet. Bis vor zwei Jahren kam in Edge ein Microsoft-eigener Reader zum Einsatz, bis der dann durch eine Engine von Adobe ersetzt wurde. Die Umstellung erfolgte für Privatnutzer automatisch, was sich über mehrere Monate hinstreckte. Kunden mit einem Geschäfts- oder Schulkonto mussten vom Administrator per Gruppenrichtlinie („NewPDFReaderEnabled“) aktiv umgestellt werden. Das ist bis heute so, weshalb in vielen Unternehmen noch der alte PDF-Reader in Edge aktiv ist.

Noch bis Anfang 2026 soll man in den Edge-Einstellungen per Flag zwischen dem alten und neuen Inline-PDF-Reader wechseln können.

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Der Wechsel zwischen den beiden Engines ist über eine Browsereinstellung möglich, auch für Privatnutzer. Dazu ruft man in Edge die URL edge://flags/#edge-new-pdf-viewer auf, stellt das Listenfeld rechts daneben auf „Disabled“ und startet den Browser neu. Ob der Microsoft- oder Adobe-PDF-Reader aktiv ist, erkennt man nur bei genauem Hinsehen; die Symbolleisten beider Versionen sind identisch. Der Adobe-Reader gibt sich lediglich durch ein kleines Logo unten rechts zu erkennen. Fährt man mit dem Mauszeiger darüber, erscheint der Hinweis „Unterstützt von Adobe Acrobat“. Außerdem besitzt die Adobe-Version eine zusätzliche Schaltfläche „Mit Acrobat bearbeiten“ ganz rechts in der Symbolleiste, beziehungsweise bei schmaleren Fenstern einen gleichnamigen Eintrag im Dreipunkte-Menü. Ist das Adobe-Vollpaket nicht installiert, öffnet ein Klick darauf ein Infofenster mit Hinweisen zu den Funktionen der Premium-Version und einem Testangebot. Abgesehen davon verkneift sich Microsoft jede Werbung für Adobe Acrobat.

Außer einem Menüpunkt, der einen Dialog zur Premium-Version von Adobe Acrobat öffnet, verkneift sich Microsoft jegilche Adobe-Werbung im Reader.

Am Plan, auch für Geschäftskunden die klassische PDF-Engine komplett durch den Acrobat-Reader zu ersetzen, hält Microsoft fest. Lediglich die Fristen haben sich geändert. Laut aktualisierter FAQ wird der neue Reader ab September 2025 auch für Unternehmen und Bildungseinrichtungen zur Standardauswahl; aus dem Opt-in wird also ein Opt-out. Ab Anfang 2026 will Microsoft den klassischen PDF-Reader dann komplett aus Edge entfernen, auch für private Nutzer.

(swi)