Montag: Untergang von Pompeji in VR, Linux-Kernel bald ohne 486er-Support

Immersive Pompeji-Ausstellung + Linux-Verzicht auf 486-CPUs + Jubiläum von USB 2.0 + Energieeffizienz von Haushaltsgeräten + IT-Strategien der Bundeswehr

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Person mit einem grünen T-Shirt trägt eine VR-Brille und guckt auf die Projektion einer medizinischen Zeichnung eines Menschen; Montag: Pompeji-VR, Linux-Verschlankung, USB-Jubiläum, Haushaltsgeräte-Neukauf & Bundeswehr-Digitalisierung

(Bild: thinkhubstudio/Shutterstock.com)

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Eine immersive Ausstellung erweckt die letzten Tage von Pompeji und ermöglicht das Eintauchen in lebendige Geschichte. Dabei erfahren die Besucher etwa den berüchtigten Vulkanausbruch und eine virtuelle Fahrt im Streitwagen zu einem Gladiatorenkampf. heise online hat sich auf Zeitreise begeben. Prozessoren sind relativ zur Menschheitsgeschichte sehr jung, aber manche Exemplare gelten trotzdem als uralt und könnten bald nicht mehr durch den Linux-Kernel unterstützt werden. Weniger Komplexität und Testaufwand sind dabei die Ziele. Denn der Support für Intels über 30 Jahre alte 486er ist nicht nur ein unverhältnismäßiger Aufwand, sondern auch fehleranfällig. Technisch alt ist auch der vor 25 Jahren erschienene "High Speed"-Modus von USB 2.0, der Apples FireWire in die Schranken weisen sollte. Das klappte erst spät, aber nachhaltig. Denn FireWire konnte mit den Geschwindigkeitszuwächsen von USB nicht mithalten. Jetzt ist USB allgegenwärtig – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Wer sich auf virtuelle Realitäten einlassen möchte und sich für Geschichte interessiert, für den lohnt sich ein Besuch der Ausstellung "Die letzten Tage von Pompeji". Die Ausstellung beginnt mit einem Rundgang samt Informationstafeln, Repliken und Artefakten, die auf das Leben zur Zeit des römischen Reichs – speziell in der antiken Stadt Pompeji – vorbereiten. Zentral dabei ist deren dramatischer Untergang durch den Ausbruch des Vesuv. Die immersiven Kunst- und Kulturerlebnisse sollen die Kunst mit 360°-Projektionen, Virtual Reality und interaktiven Tools erfahrbar machen. heise online hat die Ausstellung im Obex in Oberhausen besucht: Die letzten Tage von Pompeji mit VR und Metaverse miterleben.

Weil es jede Menge "Kompatibilitätskleber" im Linux-Kernel gibt – so nennt Ingo Molnar das – will der prominente Entwickler einen Teil davon nun loswerden: Der Support für x86-Prozessoren der 486-Generation und manche der sogenannten 586er soll gestrichen werden. Konkret geht es um alle CPUs, welche keine Register für einen Time-Stamp-Counter (TSC) bieten sowie den Befehl CMPXCHG8B nicht beherrschen (CX8-Bit in der CPUID). Beides ist erst beim ersten Pentium (P5) von Intel der Fall, der 1993 auf den Markt kam. Insgesamt, also für alle Teile des Kernels, müssten durch eine Beendigung des 486er-Supports 80 Dateien geändert werden. Deshalb werden die Umbauarbeiten eine Weile dauern, schätzt der Entwickler: Linux-Kernel soll keine Rücksicht mehr auf 486-CPUs nehmen.

Eine andere, jetzt 25 Jahre alte Technik wird im Alltag dagegen weiter genutzt. Am 27. April 2000 erschien die Universal Serial Bus Specification, Revision 2.0. Wichtigste Neuerung war der USB-Datentransfermodus "High Speed" mit 480 Mbit/s. Denn das war mehr als die 400 Mbit/s, die FireWire schaffte. FireWire alias IEEE 1394 trieb vor allem Apple voran, aber auch die Unterhaltungselektronikfirmen Sony und Philips machten mit. Viele der damals aktuellen Camcorder hatten eine FireWire-Buchse. Doch FireWire konnte bei der Entwicklung nicht mit dem seinerzeit vom "Wintel"-Duopol aus Intel und Microsoft angefĂĽhrten PC-Lager mithalten. Das zeigen 25 Jahre USB 2.0: Vom FireWire-Killer zum Alles-Anschluss.

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(fds)