Snapdragon X und Copilot+: Wie ARM-Chips und KI den Notebookmarkt geändert haben

Microsofts KI-Initiative Copilot+ machte Windows on ARM marktreif. Was hatten Kunden im ersten Jahr von Notebooks mit Snapdragon X und wo geht die Reise hin?

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Inhaltsverzeichnis

Qualcomm gehört zu den wichtigsten Chiplieferanten für Smartphones und versucht seit 2017, auch in Notebooks Fuß zu fassen. Die hochgesteckten Ambitionen trugen lange Zeit aber wenig Früchte. Weder die noch eng an Smartphonechips angelehnten Notebook-Snapdragons mit den Modellnummern 835 und 850 wollten Wurzeln schlagen noch die speziell für Notebooks aufgelegten Modelle 8cx in den Generationen 1 bis 3. Alle plagten dieselben Probleme: kaum für ARM-Kerne angepasste Software, schlechte Treiberunterstützung und obendrein weniger Performance als x86-Prozessoren von AMD und Intel. Seit dem 8cx Gen 1 fand man die Chips obendrein kaum noch unter ihren eigentlichen Namen im hiesigen Markt, sondern überwiegend in Surface-Pro-Tablets, wo Microsoft sie als hauseigene SQ1 bis SQ3 umetikettierte. Auch wenn man damals bildlich eher einen zahmen denn zuschnappenden Drachen vor sich sah: Qualcomms Chipbezeichnung bedeutet nichts dergleichen, sondern ist der englische Name der Pflanze, die hierzulande Löwenmaul heißt.

Die Schützenhilfe von Microsoft war es wiederum auch, die Qualcomm im Frühjahr 2024 schlagartig groß auf die Bildfläche katapultierte. Der nicht zuletzt von ChatGPT ausgelöste Boom bei generativer künstlicher Intelligenz war Anlass, dass auch Windows 11 KI-Funktionen bekommen sollte. Das passte zu dem, was Qualcomm im Angebot hatte: Der Snapdragon X Elite enthält einen leistungsstarken KI-Beschleuniger (Neural Processing Unit, NPU) mit über 40 Tops (trillion operations per second) an Rechenleistung. Microsoft entschied sich deshalb, seine KI-Marketingkampagne namens Copilot+ auf Notebooks mit Snapdragon-Prozessoren zu starten. AMD und Intel litten schlagartig unter Liebesentzug, denn sie hatten zum damaligen Zeitpunkt keine NPUs in dieser Leistungsklasse vorzuweisen.

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Dies drehte sich bis Ende 2024 zwar, doch Qualcomm ist gekommen, um zu bleiben. Das liegt pikanterweise nicht an KI: Das gehypte Killerfeature Recall, das App-übergreifend persönliche Suchhistorien erstellt ("wie war nochmal der Link unter dem Bild vom blauen Auto, das ich mal auf einer Webseite gesehen habe?"), wurde noch vor dem Verkaufsstart im Juni 2024 wieder zurückgezogen, weil scheunentorgroße Datenschutzlücken aufklafften. Dass Qualcomm trotzdem im Notebookmarkt angekommen ist, liegt daran, dass der Snapdragon X der erste Qualcomm-Prozessor in der langen Ahnenreihe ist, der auch in zwei anderen, wichtigen Disziplinen überzeugt.

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