Google räumt auf: Anzahl der Apps im Play Store auf fast die Hälfte reduziert
Google fegt in seinem App-Laden offenbar gründlich durch: Der Play Store hat innerhalb eines Jahres über eine Million Apps verloren – das ist fast die Hälfte.
(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)
Google hat im Play-Store in den vergangenen 12 Monaten offenbar einen massiven Frühjahrsputz veranstaltet. Nach Daten des App-Intelligence-Anbieters Appfigures hat Googles App-Marktplatz seit Anfang 2024 bis jetzt ganze 47 Prozent seiner Apps verloren. Vor einem Jahr hatte der Play Store noch etwa 3,4 Millionen Apps im Angebot – jetzt sind es noch 1,8 Millionen.
Aufräumaktion im Play Store: Google will mehr Qualität
Laut Appfigures ist der Rückgang des App-Angebots nicht Teil eines größeren globalen Trends. Denn im gleichen Zeitraum legte die Zahl der Anwendungen in Apples App-Store für iOS leicht von 1,6 Millionen auf 1,64 Millionen zu. Aber auch Apple hat eine Aufräumaktion durchgeführt: Im Februar 2025 entfernte der iPhone-Hersteller eine vergleichsweise überschaubare Anzahl von 137.000 Apps aus dem App-Angebot.
Hintergrund der Aufräumaktion dürfte Googles Anhebung der Mindestqualitätsanforderungen für Apps im Play Store sein, die das Unternehmen im Juli 2024 angekündigt hatte. Mit der neuen Qualitätsoffensive sollen nicht nur Apps aus dem Play Store fliegen, die abstürzen, nicht installierbar sind oder nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden. Das Unternehmen untersagte auch Apps, die "begrenzte Funktionalität und Inhalte" zu bieten haben.
Zu diesen zählen etwa statische Apps ohne weitergehende Funktionen wie PDF-Viewer. Auch Anwendungen, die beispielsweise nur ein einziges Hintergrundbild anboten, sind rausgeflogen. Ebenso seien Apps ohne jegliche Funktion unerwünscht, bei denen es sich um Tests oder weitere Entwicklerspielereien handeln könnte.
Gegenüber TechCrunch betätigte Google, dass die neuen Richtlinien bei der Reduktion des App-Angebots eine Rolle spielen. Das Unternehmen ergänzte, dass auch "erweiterte Verifizierungsanforderungen, obligatorische App-Tests für neue persönliche Entwicklerkonten und erweiterte menschliche Überprüfungen, um Apps ausfindig zu machen, die versuchen, Nutzer zu täuschen oder zu betrügen", für die Aufräumaktion herangezogen wurden.
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2,4 Millionen "bad apps"
Google wies zudem darauf hin, dass das Unternehmen im Jahr 2024 die Veröffentlichung von 2,36 Millionen gegen die Richtlinien verstoßenden oder schädlichen Apps abwenden konnte. Außerdem sperrte Google mehr als 158.000 Entwicklerkonten, die versucht hatten, schädliche Apps zu veröffentlichen.
Bei Google könnte die Reduzierung des Apps-Angebots eine gewisse Erleichterung für Besitzer von Android-Geräten darstellen. Denn im Angebot des Play Stores findet man neben seriösen und mehrwertigen Apps auch betrügerische und anderweitig qualitativ minderwertige Anwendungen. Auch Entwickler dürften von der annähernden Halbierung des App-Angebots profitieren, da ihre Apps nun womöglich leichter zu finden sind.
(afl)